Dokument 2.pdf - OPUS-Datenbank - Universität Hohenheim
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3 Einleitung<br />
3.3.8 Selected reaction monitoring (SRM)<br />
Im Gegensatz zu den zuvor beschriebenen Quantifizierungsmethoden, welche als „Screening-Methoden“<br />
zu betrachten sind, stellt SRM (Selected Reaction Monitoring) einen<br />
labelfreien Ansatz zur gezielten Quantifizierung (aber auch Identifizierung) bestimmter<br />
Proteine dar. Dabei können sowohl Proteine, die bereits in einer vorherigen LC-MS-<br />
Analyse identifiziert wurden als auch nicht identifizierte Proteine (sofern deren Aminosäuresequenz<br />
bekannt ist) in die Untersuchung mit einbezogen werden (Picotti et<br />
al., 2009). Die Quantifizierung der Proteine erfolgt hierbei über eine repräsentative<br />
Auswahl von Peptiden, die stellvertretend für das entsprechende Protein quantifiziert<br />
werden. Als SRM-Übergang wird die Kombination des m/z-Verhältnisses des gesuchten<br />
Peptids und eines Fragments dieses Peptids bezeichnet. Die Auswahl geeigneter<br />
Peptide ist dabei entscheidend für die Sensitivität und Selektivität der Methode. Für<br />
SRM-Übergänge ausgewählter Peptide sollten sowohl einzigartig für ein zu quantifizierendes<br />
Protein, als auch massenspektrometrisch gut detektierbar sein (Mallick et al.,<br />
2007). Außerdem sollten diese so genannten „proteotypischen Peptide“ (PTPs) keine<br />
Modifikationen aufweisen, um eine Aufspaltung des SRM-Signals zu verhindern. Insbesondere<br />
die Beurteilung der Detektierbarkeit der ausgewählten Peptide und deren<br />
Fragmente stellt ein Problem dar. Neben der empirischen Suche nach geeigneten Peptiden<br />
und Übergängen mittels eines vorgeschalteten Identifizierungslaufs (DDA) können<br />
proteotypische Peptide auch mit geeigneten Programmen vorhergesagt werden (Mallick<br />
et al., 2007). In beiden Fällen sollten die identifizierten SRM-Übergänge allerdings mittels<br />
einer „SRM triggered MS/MS-Analyse“ validiert werden. Dabei löst die Detektion<br />
eines SRM-Übergangs am Detektor die Aufnahme eines MS/MS-Spektrums aus, welches<br />
dann zur Überprüfung des Peptid-/Precursor-Ions verwendet werden kann und<br />
somit sicherstellt, dass mit den gewählten Parametern auch tatsächlich das gewünschte<br />
Peptid detektiert wird.<br />
Für die Quantifizierung eines Peptids werden der erste (Q1) und dritte Quadrupol<br />
(Q3) eines Triple-Quadrupole-Massenspektrometers als Massenfilter eingesetzt und auf<br />
das m/z-Verhältnis des Peptid-Ions (Q1) bzw. eines für das Peptid charakteristischen<br />
Fragment-Ions (Q3) eingestellt (Abbildung 3.12). Die für einen Übergang am Detektor<br />
gemessene Ionenspur (Intensität über Zeit) ist zur Menge des Peptides proportional.<br />
Um die Verlässlichkeit der Identifizierung und Quantifizierung zu erhöhen, werden pro<br />
Peptid in der Regel mehrere SRM-Übergänge betrachtet. Pro Peptid werden somit<br />
mehrere Fragmentionen analysiert. Hierdurch können auch isobare Peptide, welche das<br />
gleiche m/z-Verhältnis, aber eine unterschiedliche Aminosäuresequenz besitzen, unterschieden<br />
werden. Zusätzlich können vor der eigentlichen Quantifizierung zur Steigerung<br />
der Sensitivität verschiedene Geräteparameter wie die Kollisionsenergie (CE) und das<br />
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