Dokument 2.pdf - OPUS-Datenbank - Universität Hohenheim
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3.3 Massenspektrometrie und quantitative Proteomanalyse<br />
Studien verschoben. Dies ist vor allem für die Systembiologie von großem Interesse, da<br />
die Betrachtung quantitativer Veränderungen des Proteoms auch Rückschlüsse auf die<br />
Funktion und Regulation des untersuchten Netzwerkes zulässt. Im Folgenden werden<br />
die in dieser Arbeit angewandten Quantifizierungsmethoden kurz beschrieben. Für eine<br />
umfangreiche Zusammenfassung aktueller Quantifizierungsmethoden sei auf Schulze<br />
bzw. Bantscheff et al. (Schulze et al., 2010; Bantscheff et al., 2007) verwiesen.<br />
3.3.6 Zweidimensionale Gelelektrophorese und 2D-DIGE<br />
Bei dieser Technik erfolgt die Auftrennung eines Proteingemisches in zwei Schritten.<br />
Während der isoelektrischen Fokussierung (IEF) werden die Proteine nach ihrem isoelektrischen<br />
Punkt aufgetrennt und anschließend in einer SDS-PAGE aufgrund ihres<br />
Molekulargewichts separiert. Das hohe Auflösungsvermögen der 2D-SDS-PAGE sowie<br />
die Vielseitigkeit der möglichen Anwendungen (verschiedene pH-Bereiche, Blots, Färbemethoden,<br />
etc.) machen diese Technik zu einer der weitverbreitetsten Anwendungen bei<br />
der Analyse komplexer Protein-Proben. Die 2D-SDS-PAGE erlaubt die reproduzierbare<br />
Auftrennung komplexer Proteingemische in mehr als 2.000 Spots, wobei auch Proteinisoformen<br />
und posttranslationale Modifikationen (PTMs) separiert werden können.<br />
Ein aktueller Review, welcher den gegenwärtigen Stand der 2D-SDS-PAGE beleuchtet,<br />
wurde von Görg et al. (2009) verfasst.<br />
Die Verbindung der isoelektrischen Fokussierung in durch Trägerampholyte aufgebauten<br />
pH-Gradienten mit der von Laemmli (1970) entwickelten SDS-PAGE wurde 1975<br />
von O’Farrell vorgestellt (Svensson et al., 1961; Vesterberg et al., 1966; O’Farrell,<br />
1975). Während bei der „klassischen“ IEF die Ampholyte frei in dem verwendeten<br />
Polyacrylamidgel vorliegen und erst in einem elektrischen Feld einen pH-Gradienten<br />
aufbauen, ist bei den so genannten immobilisierten pH-Gradienten (IPG) der Gradient<br />
bereits vor dem Anlegen der Spannung vorhanden (Bjellqvist et al., 1982; Görg<br />
et al., 1988). Dieser pH-Gradient basiert auf sauren und basischen Acrylamidderivaten<br />
(Immobiline), welche bei der Herstellung des IPG-Streifens in den Gelstreifen einpolymerisiert<br />
werden. Durch eine Derivatisierung der Proteine im Anschluss an die isoelektrische<br />
Fokussierung wird der Übergang der Proteine in die zweite Dimension sowie<br />
deren quantitative Beladung mit SDS ermöglicht (Görg et al., 1987).<br />
Die Detektion der Proteine im Gel erfolgt im Anschluss durch verschiedene Färbemethoden.<br />
Diese Methoden unterscheiden sich dabei sowohl in ihrer Sensitivität als auch<br />
in ihrem linearen Bereich. Letzteres sowie die häufig geringe Reproduzierbarkeit der<br />
Färbungen erschweren oft eine quantitative Betrachtung der Ergebnisse. Hinzu kommen<br />
technische Varianzen zwischen den einzelnen Gelen eines Experimentes. Fluoreszenzfarbstoffe<br />
wie Sypro Ruby (Berggren et al., 2000) zeigen zwar eine der klassischen<br />
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