Dokument 2.pdf - OPUS-Datenbank - Universität Hohenheim
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6.3 Vanillin<br />
Fraktionierung (GeLCMSMS) den umfangreichsten Datensatz (Abschnitt 5.3.3).<br />
Die im Folgenden diskutierten Ergebnisse beziehen sich daher, wenn nicht ausdrücklich<br />
anders vermerkt, auf diese Methode. In Bezug auf den Abbau von Vanillin zeigte<br />
sich sowohl im 2D-DIGE-Experiment als auch im GeLCMSMS-Experiment eine deutliche<br />
Induktion der Proteine des Pca-Clusters (Abbildung 5.27). Hierbei wurden in der<br />
GeLCMSMS-Analyse alle Proteine bis auf PcaC, welches allerdings in der 2D-DIGE-<br />
Analyse induziert war, unter Vanillin verstärkt exprimiert. Auch VanA und VanB,<br />
welche die Umwandlung von Vanillinsäure zu Protocatechuat katalysieren, waren deutlich<br />
induziert. Diese Ergebnisse decken sich mit den von Kim et al. (2006) publizierten<br />
Daten zum Abbau von Vanillin über die Vanillat-Demethylase und die Proteine des<br />
Pca-Clusters. In den hier beschriebenen Experimenten konnten, im Gegensatz zu der<br />
von Kim et al. (2006) durchgeführten Analyse, alle Enzyme des Pca-Weges sowie beide<br />
Untereinheiten der Vanillat-Demethylase identifiziert werden. Zudem konnten verschiedene<br />
am Metabolismus von Vanillin beteiligte Transportsysteme identifiziert werden.<br />
Auf das Enzym Vanillin-Dehydrogenase (Vdh), welches mutmaßlich den ersten Schritt<br />
des Vanillin-Abbaus darstellt und von Kim et al. (2006) nicht identifiziert wurde, wird<br />
im folgenden Abschnitt im Detail eingegangen.<br />
6.3.1 Vanillin-Dehydrogenase<br />
Von besonderem Interesse im Hinblick auf eine biotechnologische Produktion von Vanillin,<br />
ist das Enzym Vanillin-Dehydrogenase, welches den initialen Schritt des Vanillinabbaus<br />
katalysiert. Aufgrund dieser Funktion wurde vermutet, dass durch einen<br />
Knock-Out von vdh eine Akkumulation von Vanillin erreicht werden könnte. Im Rahmen<br />
der GeLCMSMS-Analyse wurde das entsprechende Enzym zwar identifiziert, war<br />
in Gegenwart von Vanillin allerdings nicht induziert. Auch die 2D-DIGE-Analyse, die<br />
Metaboliten-Analyse sowie die Wachstumskurven der vdh-defizienten Mutante P. putida<br />
GN235 lieferten keinen Hinweis auf eine kritische Rolle der Vanillin-Dehydrogenase<br />
im Rahmen des Vanillin-Metabolismus. Obwohl die Metaboliten-Analyse zeigt, dass<br />
zum Zeitpunkt der Probenahme (t=12 h, OD 600 = 0,6) kein Vanillin mehr im Überstand<br />
nachweisbar war und somit eine zuvor induzierte Vdh zu diesem Zeitpunkt bereits<br />
nicht mehr induziert sein könnte, spricht der Vergleich zwischen P. putida KT2440 und<br />
GN235 gegen eine Schlüsselrolle der Vdh im Vanillin-Abbau.<br />
Wahrscheinlich ist, dass ein oder mehrere Enzyme, welche diese Reaktion ebenfalls katalysieren,<br />
die Funktion der Vanillin-Dehydrogenase in P. putida KT2440 ganz oder teilweise<br />
ersetzen. Hierfür spricht auch, dass die Inaktivierung der Vanillin-Dehydrogenase<br />
in verschiedenen Pseudomonaden unterschiedliche Folgen hat (Di Gioia et al., 2011).<br />
Während die Inaktivierung des vdh-Gens in P. putida HR199 ein Wachstum auf Vanil-<br />
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