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Dokument 2.pdf - OPUS-Datenbank - Universität Hohenheim

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3 Einleitung<br />

1948). Beide Autoren begründen damit eine neue systemische Betrachtung in der Biologie.<br />

Die große Zeitspanne, die zwischen der zu dieser Zeit begründeten Theorie und<br />

der heutigen, praktischen Anwendung liegt, lässt sich vornehmlich durch die benötigte<br />

Menge an Information, die zu einer umfassenden systemischen Beschreibung notwendig<br />

ist, erklären. Erst durch die in der „Post Genomic Era“ entwickelten Hochdurchsatz-<br />

Technologien und der gleichzeitigen rasanten Entwicklung der Informationstechnologie<br />

ist es möglich, umfangreiche Daten über ein System zu sammeln und auszuwerten.<br />

Eine aktuelle und generalistische Definition der Systembiologie wurde von Ideker et al.<br />

(2001) aufgestellt: Darin wird die Systembiologie als ein Wissenschaftszweig beschrieben,<br />

der durch gezielte Perturbation eines biologischen Systems und der anschließenden<br />

Beobachtung der Reaktion auf Gen-, Protein- und Netzwerkebene, Daten über die<br />

Struktur dieses Systems erhebt und anschließend zur mathematischen Modellierung des<br />

Systems einsetzt. Als Arbeitsdefinition erscheint jedoch die Betrachtung der Systembiologie<br />

von Kitano (Kitano, 2002) als geeigneter. Das Wissen über ein System begründet<br />

sich demnach auf dem Verständnis der Struktur, der Dynamik sowie der Kontrollmechanismen<br />

des Systems. Das Genom (und teilweise auch das Proteom) stellt hierbei<br />

lediglich eine Liste von Bauteilen dar. Erst durch die Analyse der räumlichen und zeitlichen<br />

Verhältnisse dieser Teile zueinander kann das System beschrieben werden.<br />

3.1.3 Proteomics<br />

Eine Möglichkeit, die oben erwähnten Zusammenhänge zu analysieren, stellt die in<br />

dieser Arbeit verwendete Technik der Proteomanalyse (Proteomics) dar. Der Begriff<br />

Proteom leitet sich von Genom, der Bezeichnung für die Gesamtheit aller Gene in einer<br />

Zelle, ab. Somit beschreibt der Begriff des Proteoms die Gesamtheit aller Proteine<br />

(Wilkins et al., 1996; Wasinger et al., 1995) und Proteomics das OMICS-Feld, welches<br />

sich der Analyse des Proteoms widmet. Im Vergleich zum Genom ist die Gesamtheit<br />

aller Proteine über die Zeit deutlich variabler und somit um ein vielfaches komplexer<br />

als das zugrundeliegende Genom. Je nach Umgebungsbedingung, Zell-und Gewebetyp<br />

oder auch dem Alter eines Organismus unterscheidet sich das „spezifische“ Proteom teils<br />

dramatisch. Durch alternatives Splicing (Eukaryoten) sowie einer Vielzahl verschiedener<br />

posttranslationaler Modifikationen wie Phosphorylierungen und Glycosylierungen wird<br />

die Gesamtzahl möglicher Proteine bzw. Proteinisoformen weiter erhöht. Zusätzlich zur<br />

Komplexität des Proteoms spielt auch die stark variable Anzahl der möglichen Kopien<br />

eines Proteins in der Zelle für die Analyse eine entscheidende Rolle. Während in der<br />

Regel lediglich ein bis zwei Kopien eines jeden Gens in einer Zelle vorliegen, kann die<br />

Anzahl an Kopien der daraus resultierenden Proteine um mehrere Größenordnungen<br />

schwanken.<br />

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