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Anträge<br />

Empfehlungen<br />

der Antragskommission<br />

Antragsbereich G<br />

Antrag 19<br />

Arbeitsgemeinschaft der Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten<br />

im Gesundheitswesen<br />

Kollektive und individuelle Rechte von<br />

Patientinnen und Patienten stärken<br />

In der sozialdemokratischen Gesundheitspolitik haben die Rechte<br />

von Patientinnen und Patienten große Bedeutung. Die <strong>SPD</strong> hat deshalb<br />

in ihrer Regierungszeit verstärkt Patientenrechte im Gesundheitssystem<br />

verankert, insbesondere die Einrichtung des Institutes<br />

für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG),<br />

die Einführung von qualitätsgesicherten Früherkennungsuntersuchungen,<br />

beginnend mit dem Mammografiescreening, Mitberatungs-<br />

und Antragsrechte für Patientenvertreter im gemeinsamen<br />

Bundesausschuss, die Installierung einer unabhängigen Patientenberatung,<br />

die rechtliche Verbindlichkeit von Patientenverfügungen,<br />

sowie die Schaffung des Amtes der oder des Patientenbeauftragten<br />

der Bundesregierung.<br />

Patientinnen und Patienten fühlen sich dennoch häufig als Bittsteller<br />

im Gesundheitssystem und sind im Konfliktfall gegenüber den<br />

Leistungserbringern und den Krankenkassen häufig unterlegen.<br />

Die Mitbestimmungsmöglichkeiten von Patienten auf individueller<br />

und kollektiver Ebene im Gesundheitssystem sind nicht ausreichend.<br />

Ein modernes Patientenrechtegesetz muss deswegen nicht nur das<br />

bisher bestehende Recht zusammenführen und auf Vollzugsdefizite<br />

reagieren. Die Patientenrechte sind weiter zu entwickeln. Es sind<br />

z.B. die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass der Rechtsanspruch<br />

der Patientinnen und Patienten auf zeitnahe, qualitativ gute<br />

und sichere Behandlung tatsächlich erfüllt wird.<br />

Patientinnen und Patienten sollen dabei von Betroffenen zu Beteiligten<br />

werden. Das setzt auf individueller Ebene eine umfassende<br />

Aufklärung der Patientinnen und Patienten durch die behandelnden<br />

Ärzte voraus, einschließlich diagnostischer und therapeutischer Alternativen.<br />

Partnerschaftliche Entscheidungen von Arzt und Patient<br />

über die durchzuführende Diagnostik und Therapie führen außerdem<br />

zu einer aktiven Krankheitsbewältigung und zu nachweislich<br />

besseren Behandlungsergebnissen. Das führt auch zu einer höheren<br />

Berufszufriedenheit für die behandelnden Ärztinnen und Ärzte.<br />

Im Falle eines Behandlungsfehlers ist es notwendig, Patientinnen<br />

und Patienten besser zu unterstützen und ihre Rechtsposition zu<br />

stärken. Die Kompetenz und die Erfahrungen von Patientinnen und<br />

Patienten sind über ihre Vereine und Verbände für die Gestaltung<br />

und Weiterentwicklung unseres Gesundheitssystems stärker zu<br />

nutzen. Hierfür kann die Einrichtung einer „Nationalen Patientenstiftung“,<br />

die die Aufgaben der Patientenberatung, Interessenvertretung<br />

und Herstellung der Qualitätstransparenz bündelt, dienen.<br />

Wir wollen folgende konkreten Grundsätze und Vorhaben umsetzen:<br />

Verbesserung der Patientenberatung und der medizinischen<br />

Behandlung<br />

1. Patientinnen und Patienten haben ein Recht auf fachgerechte<br />

Behandlung nach dem wissenschaftlich anerkannten<br />

und gesicherten Qualitätsstandard für die jeweiligen Heilund<br />

Gesundheitsfachberufe.<br />

Diese Forderung setzen ein Qualitätsmanagement und Qualitätssicherungsinstrumente,<br />

die der Patientensicherheit dienen, bei<br />

allen Leistungserbringern voraus. Insbesondere bei chronischen<br />

und schweren Erkrankungen sollen Behandlungsziele vereinbart<br />

werden.<br />

Das Selbstbestimmungsrecht der Patientinnen und Patienten endet<br />

nicht an der Grenze der Einwilligungsfähigkeit. Der mutmaßliche<br />

Wille sowie sprachliche und nichtsprachliche Äußerungen,<br />

G19<br />

Kollektive und individuelle Rechte von<br />

Patientinnen und Patienten stärken<br />

Erledigt durch Regierungsprogramm<br />

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