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Anträge<br />

Empfehlungen<br />

der Antragskommission<br />

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Antragsbereich I<br />

Antrag 30<br />

Arbeitskreis Jüdische Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten<br />

Projekte gegen Rassismus und<br />

Antisemitismus stärken<br />

Projekte gegen Rassismus und Antisemitismus stärken– Förderprogramme<br />

für Vielfalt, Toleranz und Demokratie verstetigen - Extremismusklausel<br />

abschaffen<br />

Der Erhalt einer demokratischen und offenen Gesellschaft und der<br />

Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus und andere Formen der<br />

Intoleranz erfordert nachhaltig geförderte zivilgesellschaftliche<br />

Initiativen. Die von einer Schwarz-Gelben Bundesregierung verantwortete,<br />

chaotische Förderpolitik hat jedoch über Jahre hinweg<br />

jegliche langfristige Arbeit verhindert und durch die einseitige<br />

Konzentration auf Modellprogramme und unrealistische Drittmittelvorgaben<br />

die Arbeit wichtiger Initiativen mehr gehemmt als unterstützt.<br />

Durch das Auslaufen der Bundesprogramme Ende 2013<br />

sehen sich etablierte und erfolgreiche Initiativen in ihrer Existenz<br />

gefährdet. Wertvolle Expertise droht verloren zu gehen. Hinzu<br />

kommt, dass der Einsatz um Demokratie und Toleranz auch durch<br />

ideologisierte Auflagen wie die so genannte „Extremismusklausel“<br />

massiv gestört wird. Diese stellt den Kampf gegen Rechtsextremismus<br />

unter den Generalverdacht der Verfassungsfeindlichkeit, was<br />

auch in Anbetracht der deutschen Geschichte nicht nur faktisch und<br />

historisch falsch, sondern auch moralisch bedenklich ist.<br />

Mit dem Ziel, Toleranz, Solidarität und demokratisches Bewusstsein<br />

zu fördern und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit effektiv<br />

zu bekämpfen, steht die <strong>SPD</strong> für eine staatliche Unterstützung,<br />

die langfristig und verantwortlich das Engagement in der Zivilgesellschaft<br />

staatlich unterstützt. Konkret bekennt sich die <strong>SPD</strong><br />

zu folgenden Zielen:<br />

a) Die Bekämpfung von Rassismus, Antisemitismus und anderen<br />

Formen der Intoleranz ist eine Langzeitaufgabe, welche eine Verstetigung<br />

bisherig erfolgreicher Arbeit verlangt. Staatliche Förderstrukturen<br />

stehen in der Pflicht, die Arbeit zivilgesellschaftlicher<br />

Institutionen durch geeignete Maßnahmen zu unterstützen.<br />

Das weitere Bestehen und die Ausweitung von Modellprojekten,<br />

die sich als erfolgreich erwiesen haben, muss gesichert sein. Um<br />

die institutionelle Kontinuität der bisherigen Initiativen und die<br />

Entwicklung neuartiger Projekte gleichermaßen zu fördern, sind<br />

die bisherigen Bundesmittel des auslaufenden Programmes „TO-<br />

LERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN“ von 24 Mio<br />

€ auf mindestens 48 Mio € zu verdoppeln und je zur Hälfte für<br />

Modellprojekte und institutionelle Förderung aufzuwenden.<br />

b) Notwendige Initiativen gegen Rassismus, Antisemitismus und<br />

andere Formen der Intoleranz dürfen nicht an unrealistischen<br />

Drittmittelvorgaben scheitern. Es ist für viele NGOs unzumutbar,<br />

wenn sie eine Kofinanzierungsquote von 50% erfüllen müsse.<br />

Dies bringt gerade für kleine Institutionen einen massiven<br />

Mehraufwand mit sich, wodurch effizientes Arbeiten sehr stark<br />

erschwert wird. Solch starre Vorgaben gehören durch ein flexibles<br />

Modell ersetzt oder möglichst ganz abgeschafft.<br />

c) Die Mordserie des NSU hat uns allen vor Augen geführt, dass der<br />

Rechtsextremismus in Deutschland eine tödliche Gefahr bleibt und<br />

niemals unterschätzt werden darf. Dessen Bekämpfung darf nicht<br />

aus ideologischen Gründen durch die „Extremismusklausel“ und<br />

die damit einhergehende Gleichsetzung von Rechts- und Linksextremismus<br />

erschwert werden. In der <strong>SPD</strong> darf die Totalitarismustheorie<br />

niemals die Grundlage einer (Förder)politik darstellen.<br />

d) Der Bericht des vom Bundestag eingesetzten Expertengremiums<br />

zu Antisemitismus wie auch aktuelle Ansätze der Vorurteilsforschung<br />

belegen zweifelsfrei, dass Antisemitismus nicht nur ein<br />

Problem der Ränder, sondern auch der Mitte der Gesellschaft<br />

I30<br />

Projekte gegen Rassismus und<br />

Antisemitismus stärken<br />

Annahme in geänderter Fassung:<br />

Projekte gegen Rassismus und Antisemitismus stärken– Förderprogramme<br />

für Vielfalt, Toleranz und Demokratie verstetigen - Extremismusklausel<br />

abschaffen<br />

Der Erhalt einer demokratischen und offenen Gesellschaft und der<br />

Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus und andere Formen der<br />

Intoleranz erfordert nachhaltig geförderte zivilgesellschaftliche<br />

Initiativen. Die von einer Schwarz-Gelben Bundesregierung verantwortete,<br />

chaotische Förderpolitik hat jedoch über Jahre hinweg<br />

jegliche langfristige Arbeit verhindert und durch die einseitige<br />

Konzentration auf Modellprogramme und unrealistische Drittmittelvorgaben<br />

die Arbeit wichtiger Initiativen mehr gehemmt als unterstützt.<br />

Durch das Auslaufen der Bundesprogramme Ende 2013<br />

sehen sich etablierte und erfolgreiche Initiativen in ihrer Existenz<br />

gefährdet. Wertvolle Expertise droht verloren zu gehen. Hinzu<br />

kommt, dass der Einsatz um Demokratie und Toleranz auch durch<br />

ideologisierte Auflagen wie die so genannte „Extremismusklausel“<br />

massiv gestört wird. Diese stellt den Kampf gegen Rechtsextremismus<br />

unter den Generalverdacht der Verfassungsfeindlichkeit, was<br />

auch in Anbetracht der deutschen Geschichte nicht nur faktisch und<br />

historisch falsch, sondern auch moralisch bedenklich ist.<br />

Mit dem Ziel, Toleranz, Solidarität und demokratisches Bewusstsein<br />

zu fördern und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit effektiv<br />

zu bekämpfen, steht die <strong>SPD</strong> für eine staatliche Unterstützung,<br />

die langfristig und verantwortlich das Engagement in der Zivilgesellschaft<br />

staatlich unterstützt. Konkret bekennt sich die <strong>SPD</strong><br />

zu folgenden Zielen:<br />

a) Die Bekämpfung von Rassismus, Antisemitismus und anderen<br />

Formen der Intoleranz ist eine Langzeitaufgabe, welche eine Verstetigung<br />

bisherig erfolgreicher Arbeit verlangt. Staatliche Förderstrukturen<br />

stehen in der Pflicht, die Arbeit zivilgesellschaftlicher<br />

Institutionen durch geeignete Maßnahmen zu unterstützen. Das<br />

weitere Bestehen und die Ausweitung von Modellprojekten, die sich<br />

als erfolgreich erwiesen haben, muss gesichert sein. Um die institutionelle<br />

Kontinuität der bisherigen Initiativen und die Entwicklung<br />

neuartiger Projekte gleichermaßen zu fördern, sind die bisherigen<br />

Bundesmittel des auslaufenden Programmes „TOLERANZ FÖR-<br />

DERN - KOMPETENZ STÄRKEN“ (derzeit 24 Mio €), deutlich<br />

zu erhöhen auf mindestens 48 Mio € zu verdoppeln und je zur Hälfte<br />

für Modellprojekte und institutionelle Förderung aufzuwenden.<br />

b) Notwendige Initiativen gegen Rassismus, Antisemitismus und<br />

andere Formen der Intoleranz dürfen nicht an unrealistischen<br />

Drittmittelvorgaben scheitern. Es ist für viele NGOs unzumutbar,<br />

wenn sie eine Kofinanzierungsquote von 50% erfüllen müsse. Dies<br />

bringt gerade für kleine Institutionen einen massiven Mehraufwand<br />

mit sich, wodurch effizientes Arbeiten sehr stark erschwert wird.<br />

Solch starre Vorgaben gehören durch ein flexibles Modell ersetzt<br />

oder möglichst ganz abgeschafft.<br />

c) Die Mordserie des NSU hat uns allen vor Augen geführt, dass der<br />

Rechtsextremismus in Deutschland eine tödliche Gefahr bleibt und<br />

niemals unterschätzt werden darf. Dessen Bekämpfung darf nicht<br />

aus ideologischen Gründen durch die „Extremismusklausel“ und<br />

die damit einhergehende Gleichsetzung von Rechts- und Linksextremismus<br />

erschwert werden. In der <strong>SPD</strong> darf die Totalitarismustheorie<br />

niemals die Grundlage einer (Förder)politik darstellen.<br />

d) Der Bericht des vom Bundestag eingesetzten Expertengremiums<br />

zu Antisemitismus wie auch aktuelle Ansätze der Vorurteilsforschung<br />

belegen zweifelsfrei, dass Antisemitismus nicht nur<br />

ein Problem der Ränder, sondern auch der Mitte der Gesellschaft<br />

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