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Anträge<br />
Empfehlungen<br />
der Antragskommission<br />
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Antragsbereich S<br />
Antrag 1<br />
Kreisverband Saarbrücken-Stadt (Landesverband Saar)<br />
Soziale Sicherungssysteme stärken -<br />
Kinder- und Altersarmut jetzt bekämpfen!<br />
Die Absicherungssysteme und -mechanismen gegen die Lebensrisiken<br />
Arbeitslosigkeit, Alter, Krankheit und Armut wurden in den<br />
vergangenen 15 Jahren drastisch geschwächt. Diese Entwicklungen<br />
schlagen sich nicht nur im Gerechtigkeitsgefühl der Bürgerinnen<br />
und Bürger, sondern auch in den Lebenswirklichkeiten der<br />
Menschen nieder. Kinder- und Altersarmut sind Fehlentwicklungen<br />
einer Sozialpolitik, die Missstände in der Armutsentwicklung nicht<br />
rechtzeitig erkannt und Gegenmaßnahmen ergriffen hat. Die Folgekosten<br />
der Armutsentwicklung werden die Sozialsysteme langfristig<br />
erdrücken und das Solidaritätsgefüge in unserer Gesellschaft<br />
völlig aushebeln.<br />
Wir fordern daher sofortige Gegenmaßnahmen zur Bekämpfung<br />
von Altersarmut sowie Maßnahmen zur Stärkung von Teilhabe von<br />
Kindern, die von Armut betroffen und bedroht sind.<br />
Wir stehen für eine armutsfeste Arbeitsmarktpolitik! Wir fordern:<br />
• Versicherte, die dem Alterssicherungssystem langjährig – gemessen<br />
an der Erwerbsbiografie- als Beschäftigte angehört und<br />
Beiträge gezahlt haben, müssen im Alter und bei Erwerbsunfähigkeit<br />
eine Rente erhalten, die es ermöglicht, den im Berufsleben<br />
erarbeiteten Lebensstandard armutsfest aufrecht zu erhalten.<br />
Wer über 30 Jahre regelmäßig in das Beitragssystem eingezahlt<br />
hat, der darf nicht durch Erwerbsunfähigkeit oder Arbeitslosigkeit<br />
in Armut enden.<br />
• Eine bessere Absicherung der Risiken Berufsunfähigkeit und Arbeitslosigkeit,<br />
insbesondere die Bemessung des ALG I-Bezugs<br />
an der Dauer der erbrachten Erwerbstätigkeit.<br />
• Eine Anpassung der Löhne der Zeitarbeitnehmer/-innen nach einer<br />
spezifischen Einarbeitungsfrist an die Bezahlung der Stammbelegschaft.<br />
• Eine Verteuerung der Leiharbeit um 20 v.H. im Vergleich zum<br />
branchenüblichen Stundenlohn.<br />
Die sozialen Sicherungssysteme müssen zukunftssicher sein! Wir<br />
fordern:<br />
• Die gesetzliche Rentenversicherung ist die wichtigste Absicherung<br />
im Alter. Auf diese müssen sich alle Anstrengungen - insbesondere<br />
die staatlichen Zuschüsse - fokussieren.<br />
• Die gesetzliche Rentenversicherung muss auf alle Erwerbstätigen<br />
ausgedehnt werden, dies beinhaltet eine Abkehr vom berufsständischen<br />
System (z.B. für Beamte und Selbständige).<br />
• Die Bereinigung der Rentenformel um die Kürzungsfaktoren<br />
Nachhaltigkeits- und Riesterfaktor. Stattdessen fordern wir eine<br />
Wertschöpfungsabgabe nach dem Umsatz eines Unternehmens<br />
im Verhältnis zu Lohnsumme und Beschäftigtenzahl.<br />
• Den Ausbau der Grundsicherung im Alter, insbesondere die Berücksichtigung<br />
der Zuzahlungen im Gesundheitswesen.<br />
• Eine Reform der Kranken- und Pflegeversicherung als Bürgerversicherung,<br />
d.h. das Einzahlen aller Versicherten in eine gemeinsame<br />
Kasse, private Versicherungen dürfen nur als Zusatzversicherungen<br />
dienen. Darüber hinaus fordern wir die Rücknahme<br />
des Pflegeversicherungsbeitrags für Rentnerinnen und<br />
Rentner.<br />
• Zuzahlungen im Gesundheitssystem sind zurückzudrängen.<br />
Altersarmut ist weiblich. Deshalb fordern wir:<br />
• Die gesellschaftlichen Aufgaben der Kindererziehung und Pflege<br />
von Angehörigen sind in einem Modell der Gesamtleistungsbewertung<br />
anzuerkennen. Alle Zeiträume der Kindererziehung sind<br />
dabei gleich zu bewerten. Die Finanzierung dieser gesellschaftlichen<br />
Aufgaben hat aus Steuermitteln zu erfolgen.<br />
S1<br />
Soziale Sicherungssysteme stärken -<br />
Kinder- und Altersarmut jetzt bekämpfen!<br />
Erledigt durch Regierungsprogramm<br />
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