3022248 SPD Antragsbuch Inhalt.indd
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Anträge<br />
Empfehlungen<br />
der Antragskommission<br />
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15<br />
20<br />
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65<br />
Antragsbereich Eu<br />
Antrag 6<br />
Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen<br />
Europakonvent für Solidarität und<br />
Demokratie<br />
Die <strong>SPD</strong> fordert von den europäischen Institutionen unter Mitwirkung<br />
von Bundestag und Bundesregierung die Einrichtung eines<br />
Europakonvents, der:<br />
• Abgeordnete der verschiedenen parlamentarischen Ebenen einschließt<br />
• geschlechterparitätisch zusammengesetzt ist<br />
• die EU-Mitgliedstaaten angemessen repräsentiert<br />
• BürgerInneninitiativen und NGOs sowie Gewerkschaften an der<br />
Meinungsbildung beteiligt<br />
• und der sich mit der Überarbeitung der Europäischen Verträge<br />
mit folgenden Zielen zu befassen hat:<br />
• Festschreibung einer Sozialklausel in den Verträgen, die die europäischen<br />
Institutionen verpflichtet, soziale Gerechtigkeit in<br />
Europa zu verwirklichen<br />
• Herstellung vollständiger demokratischer Legitimität innerhalb<br />
der EU und aller ihrer Einrichtungen<br />
• Schaffung einer handlungsfähigen politischen Union aus allen<br />
derzeitigen Mitgliedstaaten, mit einer klaren Perspektive für in<br />
Beitrittsverhandlungen stehende Staaten, jedoch mit dem Augenmerk<br />
auf der Vertiefung der Integration und nicht der Erweiterung<br />
des Territoriums<br />
• Begründung dieser Union in einer europäischen Wertegemeinschaft,<br />
welche Gerechtigkeit und Solidarität nicht nur unter Staaten,<br />
sondern zwischen allen EU-Bürgerinnen und Bürger einschließt.<br />
Ein solcher Konvent soll in den Verträgen festlegen, dass das Europäische<br />
Parlament und die Europäische Kommission wirksame<br />
Mittel in die Hand bekommen um:<br />
1. die Regierungen der Mitgliedsstaaten dazu zu verpflichten, demokratische<br />
Mindeststandards konsequent zu befolgen, das<br />
heißt:<br />
• die volle Gewaltenteilung zu garantieren<br />
• den politischen Wettbewerb rechtsstaatlich zu ordnen und freie<br />
Wahlen zu garantieren<br />
• den parlamentarischen Prozess zu respektieren und zu schützen<br />
• die Freiheit der Medien gleichfalls zu respektieren und zu<br />
schützen<br />
• die EU-Grundrechtecharta als Grundlage staatlichen Handelns<br />
umzusetzen.<br />
2. Eine gemeinsame europäische Wirtschafts- und Sozialpolitik auf<br />
der Grundlage von Solidari-tät und gegenseitiger Verantwortung,<br />
unter den Bedingungen von Transparenz und Legitimität zu<br />
schaffen. Die Gleichstellung der Geschlechter zu verwirklichen,<br />
soziale Gerechtigkeit herzustellen, einen europäischen Mindestlohn<br />
einzuführen, europaweite ArbeitnehmerIn-nenrechte zu<br />
schaffen und ökologische Nachhaltigkeit zu garantieren<br />
Ein solcher Konvent soll weiterhin in den Verträgen festlegen,<br />
dass eine wirksame gemeinsame Wirtschaftspolitik entwickelt<br />
wird, in der nicht ein paar Regierungschefs das letzte Wort haben,<br />
sondern demokratisch legitimierte Entscheidungen die<br />
Grundlage stellen, dazu gehört insbesondere, dass in Zukunft in<br />
der Fiskalpolitik das Prinzip der Einstimmigkeit im Ministerrat<br />
aufgegeben wird. Es ist nicht akzeptabel, dass einzelne Staaten<br />
sinnvolle Entscheidungen wie die Einführung einer Finanztransaktionssteuer<br />
oder Eurobonds verhindern können. Dazu gehört<br />
auch, dass die de facto bereits bestehende „Transfer-Union“ in<br />
die Mitentscheidung des Europäischen Parlamentes eingegliedert<br />
wird. dazu gehört zudem, dass das Europäische Parlament<br />
sowie alle nationalen Parlamente an Entscheidungen über „Ret-<br />
Eu6<br />
Europakonvent für Solidarität und<br />
Demokratie<br />
Empfehlung zurückgestellt bis zum ordentlichen Bundesparteitag<br />
vom 14.-16. November 2013 in Leipzig, im Hinblick auf einen Initiativantrag<br />
des Parteivorstandes zum Thema Europa<br />
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