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Anträge<br />

Empfehlungen<br />

der Antragskommission<br />

Dieser Zustand ist eindeutig nicht akzeptabel. Ganz gleich, an welcher<br />

Stelle man bildungspolitisch ansetzen möchte – zu verbessern<br />

gibt es viel.<br />

Von der finanziellen Perspektive aus betrachtet sieht es gewohnt<br />

schlecht aus: Die Bundesrepublik Deutschland hat im Jahre 2008<br />

lediglich 4,55% des BIP für Bildung ausgegeben, während sich nur<br />

der EU-Durchschnitt auf 5,07% Bildungsausgaben belaufen und<br />

Schweden z.B. ganze 6,74% für Bildung ausgegeben hat, obwohl<br />

dieser Wert noch nicht einmal das Maximum an Bildungsausgaben<br />

darstellt.<br />

Durch die frühe Selektion in unserem mehrgliedrigen Schulsystem<br />

wird nach wie vor soziale Ungleichheit geschaffen. Zusätzlich führen<br />

die unterschiedlichen Ausführungen des Schulsystems in den<br />

16 Bundesländern zu Problemen bei Umzug und Vergleichbarkeit<br />

der Abschlüsse innerhalb Deutschlands.<br />

Im Folgenden beschreiben wir unsere Vorstellung von der offenen<br />

Architektur eines deutschen Schulsystems, das endlich Chancengleichheit,<br />

Gerechtigkeit und moderne Bildung ermöglicht.<br />

Wir fordern unsere Kommunal-, Landes- und BundespolitikerInnen,<br />

ihre jeweiligen Fraktionen, sowie den Parteivorstand der <strong>SPD</strong><br />

im Sinne des sozialdemokratischen Versprechens „Aufstieg durch<br />

Bildung“ eindringlich auf, sich wieder auf die traditionellen Werte<br />

unserer Partei zu besinnen und auf dem im Folgenden zu beschreibenden<br />

Weg mutig und entschlossen voranzuschreiten.<br />

Moderne Bildung<br />

Bildung ist für uns der Schlüssel zu Selbstbestimmung, Selbstverwirklichung<br />

und eine gerechte Gesellschaft. Die Befähigung der<br />

Menschen zur verwertbaren Arbeitskraft darf niemals im Zentrum<br />

von Bildung stehen!<br />

Ethisches Grundgerüst<br />

Wir begreifen Schulpolitik als reelle Chance auf eine Gesellschaft,<br />

in der die Ideale der Freiheit, der Gerechtigkeit und der Solidarität<br />

größtenteils wesentliche Grundpfeiler darstellen. Deshalb fordern<br />

wir eine Abkehr vom gegliederten Schulsystem, hin zu einer inklusiven<br />

Ganztags-Gemeinschaftsschule. Wir stehen für eine Pädagogik,<br />

in der nicht die stupide Reproduktion von <strong>Inhalt</strong>en im Zentrum<br />

liegt, sondern die inhaltlichen Interessen der SchülerInnen.<br />

Wir wollen eine Gesellschaft der Gemeinschaft erreichen und für<br />

die Schwächeren in der Gesellschaft eintreten. Wir wollen Schulen,<br />

die zeigen, wie gemeinsames, gemeinschaftliches, freies, gerechtes,<br />

solidarisches, spannendes – modernes Lernen funktionieren<br />

kann und funktionieren sollte. Schulen, die Bildungsgerechtigkeit<br />

und den Glauben an eine solidarische Gemeinschaft ausstrahlen.<br />

Unsere Schule: Bildung, Demokratie, Lebenskompetenz.<br />

Die Bundesrepublik Deutschland muss ihre Bildungsausgaben<br />

massiv erhöhen.<br />

Der deutsche Bildungsföderalismus ist ein nicht mehr praktikables<br />

Relikt aus vergangenen Zeiten und muss beseitigt werden. Kommunen<br />

sollen zwar weiterhin über Standorte, Ausstattung, Raumbedarf<br />

usw. ihrer Schulen vor Ort entscheiden, die Bildungskompetenz<br />

geben die Bundesländer aber an den Bund ab, der einen<br />

bundesweit einheitlichen gesetzlichen Rahmen festlegt, in dem eindeutig<br />

fixiert ist, welche Modifikationsoptionen für Bundesländer<br />

und Kommunen bestehen und welche Bedingungen alle staatlichen<br />

Schulen in Aufbau und Umsetzung unbedingt erfüllen müssen.<br />

• Es muss eine bundesweit zumindest grundgleiche Schulform<br />

festgelegt und die deutsche Schullandschaft entsprechend umgestaltet<br />

werden. Wir sprechen uns für inklusiv arbeitende Ganztags-Gemeinschaftsschulen<br />

aus. Zum weiteren Auf- und Ausbau<br />

von Ganztagsschulen soll das Investitionsprogramm Zukunft,<br />

Bildung und Betreuung (IZBB) wiederholt aufgelegt werden.<br />

Die Gemeinschaftsschule soll alle SchülerInnen bis zur Stufe<br />

Zehn gemeinsam unterrichten und anschließend allen Interessierten<br />

den Wechsel in die Oberstufe ermöglichen, in der in Interessensgruppen<br />

unterrichtet wird.<br />

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