3022248 SPD Antragsbuch Inhalt.indd
3022248 SPD Antragsbuch Inhalt.indd
3022248 SPD Antragsbuch Inhalt.indd
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Anträge<br />
Empfehlungen<br />
der Antragskommission<br />
1<br />
5<br />
10<br />
15<br />
20<br />
25<br />
30<br />
35<br />
40<br />
45<br />
50<br />
55<br />
60<br />
65<br />
• die Beendigung der Ökonomie der Kurzfristigkeit und die Konkretisierung<br />
der Leitidee der Nachhaltigkeit in einer solidarischen<br />
Wirtschaftsordnung;<br />
• die sozialökologische Gestaltung der Transformation von Wirtschaft<br />
und Gesellschaft durch die Globalisierung der Märkte,<br />
die Digitalisierung der Welt und die ökologischen Grenzen des<br />
Wachstums.<br />
Es geht darum, wie wir heute und morgen in Wohlstand und Sicherheit<br />
leben können, nachdem das „alte Modell“, der keynesianische<br />
Wohlfahrtsstaat, an Grenzen geraten ist. Politisch sein<br />
heißt, die Zusammenhänge verstehen und nicht nur das scheinbar<br />
Machbare zu verfolgen, sondern zuerst das Notwendige zu sehen,<br />
um es machbar zu machen. Allein die Rückkehr zu einer utopischen<br />
Denkweise schafft schon mehr Klarheit, um was es geht: Die<br />
Schaffung sozialer und ökologischer Voraussetzungen menschlicher<br />
Solidarität. Insbesondere Politik, Wissenschaft und Forschung<br />
müssen auf die sozialökologische Transformation ausgerichtet werden:<br />
• Überwindung der Wachstumsabhängigkeit der Politik. Politische<br />
Gestaltung kann nicht durch die Hoffnung auf Wachstum ersetzt<br />
werden;<br />
• mehr Demokratie in allen Bereichen von Wirtschaft und Gesellschaft;<br />
• Regulierung des Finanzsektors, damit Geld dient und nicht<br />
herrscht;<br />
• eine Ökonomie des Vermeidens sozialer und ökologischer Folgeschäden<br />
des wirtschaftlich-technischen Wachstums und eine<br />
Kultur des Bewahrens;<br />
• Festlegung eines Indikatorensystems, das wirtschaftliche, soziale<br />
und ökologische Entwicklungen als Einheit sieht und das BIP<br />
ablöst;<br />
• eine absolute Entkoppelung des Energie- und Ressourcenverbrauchs<br />
vom wirtschaftlichen Wachstum durch ökonomische<br />
Rahmensetzungen, technische Innovationen und kulturelle Aufklärung;<br />
• ein Programm Arbeit und Umwelt, das die natürliche Mitwelt<br />
saniert, gute Arbeit schafft und durch eine Zukunftsanleihe in<br />
Deutschland wie der EU finanziert wird;<br />
• ein postfossiles Zeitalter, das nicht länger die knappen Rohstoffe<br />
ausbeutet und die natürlichen Senken überlastet. Dazu gehören<br />
nicht nur der konsequente Umbau in die Solarwirtschaft, sondern<br />
auch eine Effizienzrevolution bei der Nutzung von Energie und<br />
Rohstoffen und eine Kreislaufwirtschaft;<br />
• eine wirkliche Energiewende durch die Zusammenführung von<br />
Erneuerbaren Energien, einer Effizienzsteigerung und gezieltes<br />
Einsparen in einem möglichst dezentralen System verbrauchsnaher<br />
Dienstleistungen;<br />
• bis Mitte des Jahrhunderts eine Reduktion der klimaschädlichen<br />
Kohlendioxidemissionen um 90 Prozent. Im Strombereich muss<br />
dann eine solare 2.000-Watt-Gesellschaft verwirklicht werden;<br />
• eine solidarische Neuordnung der Mobilität, die vor allem die öffentlichen<br />
Angebote verbessert und ihre nichtmotorisierten Formen<br />
stärker fördert;<br />
• Senkung der Rüstungsausgaben für den Aufbau eines weltweiten<br />
Systems „grüner Sicherheit“;<br />
• eine europäische Union, die nicht nur Banken rettet, sondern die<br />
Leitidee der Nachhaltigkeit verwirklicht;<br />
• eine Reform der Organisationen der Vereinten Nationen, um in<br />
der globalisierten Welt starke internationale Organisationen für<br />
eine nachhaltige Entwicklung zu haben.<br />
Wir setzen uns für eine Stärkung der Politik ein. Sie braucht eine<br />
große Botschaft für einen breiten und offenen Diskurs in unserer<br />
Gesellschaft, wie die sozialökologische Transformation gestaltet<br />
werden kann. An diesem Diskurs sollen sich alle Bürgerinnen und<br />
Bürger beteiligen können. Er hat das Ziel, die politische und kulturelle<br />
Hegemonie für eine Politik der sozialökologischen Gestaltung<br />
zu gewinnen.<br />
266