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Anträge<br />

Empfehlungen<br />

der Antragskommission<br />

angewandten Methoden ggf. über verwendete Hilfsmittel und<br />

Implantate, den Verlauf und darüber, ob und zu welchen Komplikationen<br />

es gekommen ist. Der Patientenbrief dient der besseren<br />

Information der Patienten und soll auch die Zahl unnötiger Klagen<br />

senken, die auf der Grundlage von Intransparenz angestrengt<br />

werden. Gleichzeitig erhöht der Patientenbrief die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass die Patientinnen und Patienten bei einem tatsächlichen<br />

Fehler entschädigt werden.<br />

5. Die Sicherheit bei Medizinprodukten muss dringend verbessert<br />

werden.<br />

Es ist nicht nachvollziehbar, dass für Medizinprodukte höherer<br />

Risikoklassen geringerer Sicherheitsstandards gelten als für Medikamente.<br />

Die Bundesregierung ist aufgefordert, sich auf europäischer<br />

Ebene dafür einzusetzen, dass für Medizinprodukte<br />

höherer Risikoklassen (z. B. alle Produkte, die im menschlichen<br />

Körper verbleiben) europaweit eine einheitliche amtliche Zulassung<br />

eingeführt wird. Um schnell einen besseren Schutz der Patientinnen<br />

und Patienten in Deutschland zu erreichen, soll die Erstattung<br />

durch die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) nur<br />

für diejenigen Produkte übernommen werden, für die ein Patientennutzen<br />

im Verhältnis zu den Risiken nachgewiesen ist (analog<br />

der frühen Nutzenbewertung bei den Arzneimitteln).<br />

Die in Deutschland mit der technischen Prüfung der Medizinprodukte<br />

benannten Stellen, sollen diese Prüfung nicht mehr nur an<br />

Hand eingereichter Papiere vornehmen, sondern an Hand einer<br />

Baumusterprüfung. Die auf dem Markt befindlichen Medizinprodukte<br />

sind durch regelmäßige Stichprobenziehungen mit den<br />

Baumustern zu vergleichen. Im Rahmen unangekündigter Kontrollen<br />

in den Fertigungsbetrieben sollen ebenfalls Stichproben<br />

gezogen und geprüft werden.<br />

Die Hersteller von Medizinprodukten werden verpflichtet eine<br />

Haftpflichtversicherung abzuschließen, so dass sichergestellt ist,<br />

dass im Fall eines Schadens die betroffenen Patientinnen und Patienten<br />

entschädigt werden.<br />

Ein Implantatregister zur Versorgungsforschung und ein Verzeichnis<br />

zur Rückverfolgung bei bekannt gewordenen Problemen<br />

sollen eingerichtet werden.<br />

6. Case- und Care-Management<br />

Fallmanagement muss nicht nur in einzelnen Projekten der Integrierten<br />

Versorgung, sondern auch innerhalb der Regelversorgung<br />

breitere Anwendung finden. Gerade beim Übergang vom<br />

Krankenhaus in den ambulanten Bereich oder beim Vorliegen<br />

von chronischen Erkrankungen, die nicht durch Disease-Management-Programme<br />

erfasst sich, benötigen Patientinnen und<br />

Patienten oft Unterstützung.<br />

Stärkung der kollektiven Beteiligungsrechte der Patientinnen<br />

und Patienten<br />

7. Die unabhängige Patientenberatung Deutschlands (UPD)<br />

braucht ein flächendeckendes Netz von Beratungsstellen,<br />

eine deutlich bessere Personalausstattung als heute und eine<br />

verlässliche Finanzierung, damit sie ihre Aufgaben auch tatsächlich<br />

wahrnehmen kann.<br />

Der mangelnde Bekanntheitsgrad der heutigen UPDs liegt vor<br />

allem daran, dass auf Grund der zu geringen Personalausstattung<br />

die Beratungsstellen schon heute überlastet sind. Eine öffentlichkeitswirksame<br />

Werbung unterbleibt deswegen. Darüber hinaus<br />

ist auch eine stärkere Einbindung der Selbsthilfeorganisationen<br />

in die Arbeit der UPD notwendig.<br />

Die UPD sollte sich darüber hinaus mit bestehenden Institutionen<br />

in den Bereichen der Pflege- und Rehaberatung (z.B. Pflegestützpunkte)<br />

vernetzen.<br />

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8. Die Leistungen der Selbsthilfe sollen evaluiert und entsprechend<br />

weitreichender unterstützt werden.<br />

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