3022248 SPD Antragsbuch Inhalt.indd
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Anträge<br />
Empfehlungen<br />
der Antragskommission<br />
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20<br />
lichen Auftragsvergabe oder Förderung aufgenommen. D. h., keine<br />
öffentlichen Aufträge oder weniger Förderung wenn z. B. 30 % aller<br />
Arbeitsplätze im geförderten/beauftragten Betrieb keine Gefährdungsbeurteilung<br />
haben. Wir bitten, unsere Landtagsfraktionen und<br />
die Bundestagsfraktion hierzu tätig zu werden.<br />
Alle Beteiligten sind aufgerufen, ihre Tätigkeit im Arbeitsschutz<br />
zu verstärken. Wir brauchen Mut machende Kampagnen, z. B.<br />
durch die Träger der Sozialversicherung. Hier gibt es schon viele<br />
gute Ansätze, die wir begrüßen. Die Selbstverwaltungsorgane dieser<br />
Institutionen sind für uns wichtige Multiplikatoren, die dafür<br />
sorgen können, dass eine aufsuchende Beratung der betrieblichen<br />
Aktiven stattfindet. Es gibt viele gute Beispiele, wie das Thema Arbeitsschutz<br />
in den Betrieben und Verwaltungen angegangen wird.<br />
Darüber müssen wir berichten.<br />
Es gibt aber auch gravierende Defizite. Auch darüber muss berichtet<br />
werden. Dazu bedarf es auch eines deutlichen Ausbaus der Arbeitsforschung<br />
und der Förderung von Projekten und betrieblichen<br />
Strategien für gute Arbeit und Gesundheitsschutz.<br />
Die <strong>SPD</strong> schafft ein Klima des Mutes und der Verantwortung für<br />
alle Beteiligten.<br />
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Antragsbereich Ar<br />
Antrag 53<br />
Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen<br />
Mitbestimmung stärken und ausbauen<br />
Für die <strong>SPD</strong> ist es selbstverständlich, dass Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer ein Mitwirkungsrecht bei der Gestaltung ihrer<br />
Arbeitswelt haben. Mitbestimmung ist ein wesentliches Element<br />
unserer Vorstellung von Wirtschaftsdemokratie und hat sich bewährt.<br />
Die Wirtschaft ist für den Menschen da, nicht die Menschen<br />
für die Wirtschaft. Die Würde des Menschen und seiner Arbeit<br />
verlangt die Demokratisierung der Wirtschaft. Die Interessen der<br />
Menschen müssen im Vordergrund sozial verantwortbaren Wirtschaftens<br />
stehen, nicht kurzfristige Gewinninteressen. Gerade die<br />
letzte Krise und das anschließende „German-Job-Wunder“ zeigen,<br />
wie gut eine funktionierende Mitbestimmung ist. Gerade bei vielen<br />
weltweit tätigen Unternehmen sind die Früchte der Mitbestimmung<br />
deutlich sichtbar: Klasse Produkte, sehr gute Gewinne, gerechte<br />
Löhne, Erhalt der Arbeitsplätze und dadurch Kaufkraftsicherung<br />
in der Region sind Musterbeispiele einer starken Mitbestimmung.<br />
Die Logik des „shareholder value“ mag kurzfristig zu noch höheren<br />
Gewinnen für wenige führen. Langfristig aber werden alle Beteiligten<br />
verlieren, wenn die Interessen der Beschäftigten wichtige<br />
Zukunftsinvestitionen und Innovationen vernachlässigt werden.<br />
Unternehmensmitbestimmung<br />
Die Unternehmensmitbestimmung hat in unserem Land eine lange<br />
und wichtige Tradition.<br />
Das Montan-Mitbestimmungsgesetz von 1951 regelt die Mitbestimmung<br />
in den Unternehmen des Bergbaus und der Eisen- und<br />
Stahlindustrie mit mehr als 1000 Beschäftigten. Der Aufsichtsrat<br />
ist paritätisch mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern besetzt,<br />
bei Patt entscheidet ein neutrales Mitglied.<br />
Das Mitbestimmungsgesetz von 1976 gilt für Kapitalgesellschaften<br />
mit mehr als 2.000 Beschäftigten. Zwar gilt auch hier eine Parität<br />
zwischen Anteilseignern und Arbeitnehmervertretern. Beim Patt<br />
entscheidet jedoch der Aufsichtsratsvorsitzende, der von der Anteilseignerseite<br />
gestellt wird.<br />
Das Drittelbeteiligungsgesetz von 2004 gilt für die Aufsichtsräte<br />
kleiner Kapitalgesellschaften mit 500 bis 2.000 Beschäftigten sowie<br />
Aktiengesellschaften mit weniger als 500 Beschäftigten, die<br />
vor dem 10.08.1994 gegründet wurden. Nach diesem Gesetz entfallen<br />
zwei Drittel der Aufsichtsratssitze auf die Anteilseigner und<br />
nur ein Drittel auf die Arbeitnehmerseite.<br />
Ar53<br />
Mitbestimmung stärken und ausbauen<br />
Erledigt durch Regierungsprogramm und Antrag der <strong>SPD</strong>-Bundestagsfraktion,<br />
Drucksache 17/13476<br />
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