Jahresbericht der Universit
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III Forschung<br />
Jahr seine Spitzenstellung an an<strong>der</strong>e Neuentwicklungen abtreten musste, aber es ist<br />
auch das Motiv für ein neues Projekt unserer Gruppe, genannt „iDataCool“, das im letzten<br />
Jahr zusammen mit dem RZ <strong>der</strong> UR und IBM erfolgreich umgesetzt wurde. Bei „iDataCool“<br />
erfolgt die Wasser-„kühlung“ bei so hohen Temperaturen (etwa 65 Grad Celsius),<br />
dass nicht nur sogenanntes „freies Kühlen“ an <strong>der</strong> Außenluft möglich ist, son<strong>der</strong>n<br />
auch die Abwärme genutzt werden kann, insbeson<strong>der</strong>e zum Betrieb von Adsorptions-<br />
Kältemaschinen und somit zur Kühlung an<strong>der</strong>er Rechner. Das letztere wird in Zukunft an<br />
einem gegenwärtig im Aufbau befindlichen Computer-Rack demonstriert werden, das<br />
Graphik-Prozessoren (GPUs) als Acceleratoren bei <strong>der</strong> Analyse unserer Gitter-QCD-Daten<br />
verwenden wird. Um dies alles möglich zu machen, wurden die iDataCool-Racks in <strong>der</strong><br />
mechanischen Werkstatt <strong>der</strong> Fakultät für Physik weitgehend umgebaut.<br />
Ein an<strong>der</strong>es Merkmal des SFB/TR ist die enge Zusammenarbeit zwischen Physikern und<br />
Mathematikern bei <strong>der</strong> Entwicklung verbesserter numerischer Methoden. Da sich Fortschritte<br />
auf diesem Gebiet unmittelbar in eingesparte Computer-Kosten in Millionenhöhe<br />
umrechnen lassen, ist ein <strong>der</strong>art ausgewogenes Forschungsprogramm im Hardware- und<br />
im mathematisch-methodischen Bereich sinnvoll, aber nur an wenigen Orten realisiert.<br />
Mit QPACE, aber auch vielen an<strong>der</strong>en Großrechnern, auf denen Rechenzeit erhalten<br />
wurde, sind bereits relevante hadronische Größen berechnet, die in die Beschreibung<br />
einer Vielzahl physikalischer Prozesse eingehen (z. B. <strong>der</strong> Strange-Antistrange-Gehalt<br />
des Protons). In grober Näherung kann man sich das Proton als aus drei Quarks, zwei<br />
up-Quarks und einem down-Quark zusammengesetzt denken. Aufgrund von Quantenfluktuationen<br />
enthält es aber auch einen merklichen Anteil von sogenannten „virtuellen“<br />
Paaren von Strange-Quarks und -Antiquarks. Diesen Anteil muss man kennen,<br />
um z. B. genauere theoretische Analysen für die LHC-Physik durchführen zu können. Es<br />
ist gelungen, diesen Anteil im Rahmen <strong>der</strong> Gitter-QCD erstmals mit einer zuverlässigen<br />
Methode zu berechnen. Die Ergebnisse sind genauer als frühere Abschätzungen und<br />
wi<strong>der</strong>sprechen in einem zentral wichtigen Punkt häufig gemachten Modellannahmen.<br />
Festkörperbasierte Quanteninformationsverarbeitung –<br />
Physikalische Konzepte und Materialaspekte (SFB 631, UR-Beteiligung)<br />
Der SFB 631 ist eine Institution <strong>der</strong> <strong>Universit</strong>äten in München, Regensburg und Augsburg.<br />
Er studiert die physikalischen Konzepte, Materialaspekte und technologischen Grundlagen<br />
<strong>der</strong> Quanteninformationsverarbeitung auf <strong>der</strong> Basis von Festkörpern. Dieses interdisziplinäre<br />
Forschungsfeld hat das Potenzial, viele Gebiete <strong>der</strong> Wissenschaft und Technologie<br />
zu revolutionieren. Es behandelt die Dynamik von Quantensystemen im Festkörper und<br />
hat die Vision, Information auf <strong>der</strong> Basis von quantenphysikalischen Prinzipien zu verarbeiten<br />
und zu übertragen. Um diese Vision zu realisieren, zielt <strong>der</strong> SFB darauf ab die in diesem<br />
Bereich grundlegenden physikalischen Fragen und technologischen Probleme zu lösen.