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Jahresbericht der Universit

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DFG – Forschergruppen<br />

auf die Knorpelgesundheit haben. Es wird in diesen Projekten geprüft, inwiefern Geschlechtshormone<br />

und das Melanozyten-stimulierende Hormon die Knorpelreifung<br />

und Knorpelstruktur aufrechterhalten und die Knorpelintegration verbessern können.<br />

Dabei kommen auch Methoden des „Tissue Engineering“(Gewebeersatz) zum Einsatz.<br />

Bisher wurde festgestellt, dass das weibliche Geschlechtshormon, das Östrogen, die<br />

Knorpelentstehung negativ beeinflussen kann. Dagegen schützt das Melanozyten-stimulierende<br />

Hormon die Knorpelzellen. Die Bedeutung des Melanozyten-stimulierenden<br />

Hormons (alphaMSH) steht daher im Mittelpunkt eines Projektes zur Chondrogenese<br />

(Knorpelregeneration).<br />

In weiteren Projekten wird untersucht, wie Entzündungszellen in gesunde Gebiete<br />

wie Knorpel einwan<strong>der</strong>n, um dort eine umfangreiche Zerstörung vorzunehmen. Bei<br />

dieser Zellwan<strong>der</strong>ung und Gewebezerstörung spielen hormonelle und neuronale Faktoren<br />

eine wichtige Rolle. So wird geprüft, ob Hormone die Art und Zahl von Kontaktmolekülen<br />

(Integrine) auf synovialen Fibroblasten verän<strong>der</strong>n können. Hier wurde<br />

in <strong>der</strong> laufenden För<strong>der</strong>periode gezeigt, dass die Glukokortikoide <strong>der</strong> Nebennierenrinde<br />

diese Kontaktmoleküle auf <strong>der</strong> Zelloberfläche deutlich erhöhen. Sehr wahrscheinlich<br />

wird dadurch das Eindringen und Wan<strong>der</strong>n dieser proinflammatorischen<br />

Zellen blockiert (also günstige Effekte erzielt). Hieraus ergeben sich neue therapeutische<br />

Betrachtungen für diese Kontaktmoleküle. In diesem Zusammenhang scheinen<br />

auch endogene Cannabinoide eine wichtige Rolle zu spielen, weil sie die Wirkung <strong>der</strong><br />

Glukokortikoide vermitteln können. Ein an<strong>der</strong>es Projekt untersucht, inwiefern neuronale<br />

Signalstoffe an <strong>der</strong> Aufrechterhaltung von Gewebegrenzen zum Beispiel zwischen<br />

Knorpel und Synovialgewebe beteiligt sind (hier wurden erste wichtige Signalmoleküle<br />

identifiziert).<br />

In einem weiteren Projekt wird die Beziehung zwischen einer bestimmten weißen<br />

Blutzelle (B-Lymphozyten) und dem sympathischen Nervensystem bei Arthritis untersucht.<br />

Da dieser Zelltyp <strong>der</strong> weißen Blutkörperchen eine wichtige Rolle bei Arthritis<br />

spielt, und da das sympathische Nervensystem ebenfalls einen bedeutenden Einfluss<br />

auf die Ausprägung <strong>der</strong> Arthritis hat, ist es denkbar, dass dieses Projekt zu einem<br />

neuen therapeutischen Prinzip führen kann.<br />

In einem umspannenden Projekt wird die Bedeutung von wichtigen Genen, die in<br />

das Hormonsystem o<strong>der</strong> das Nervensystem regulierend eingreifen, untersucht. Dabei<br />

wird die Frage gestellt, ob Patienten mit Arthritis diesbezüglich verän<strong>der</strong>te Gene besitzen,<br />

die auf eine Fehlregulation o<strong>der</strong> eine vermin<strong>der</strong>te Regulation des Hormonsystems<br />

o<strong>der</strong> des Nervensystems hinweisen können.<br />

Die Forschergruppe erhofft sich, neue pathophysiologische und therapeutische<br />

Ansatzpunkte sowie diagnostische Möglichkeiten entwickeln zu können. Bisher wurden<br />

78 Publikationen mit einem gesamten Impact Factor von 398 Punkten und einem<br />

durchschnittlichen Impact Factor von 5 Punkten veröffentlicht.<br />

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