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Jahresbericht der Universit

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106<br />

III Forschung<br />

Laufzeit: Januar 2010 – Sommer 2013<br />

För<strong>der</strong>ung: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

För<strong>der</strong>volumen: ca. € 1,65 Mio.<br />

Homepage: http://www.uni-regensburg.de/Fakultaeten/Medizin/Innere_1/aknei/FoGr<br />

Das Gehirn kann chronische Krankheiten über Hormone und Nervenbahnen beeinflussen.<br />

Ein Betroffener weiß, dass z. B. Schwankungen <strong>der</strong> Befindlichkeit (Stress)<br />

seine chronische Krankheit verän<strong>der</strong>n können. Das erkannt man auch, wenn man<br />

die tageszeitlichen Schwankungen von Rheuma-Symptomen betrachtet. Diese sind<br />

am Morgen von 6 bis 8 Uhr am stärksten. Diese zirkadiane Rhythmik zeigt die Verbindung<br />

zwischen Gehirn und peripherem Entzündungsprozess eindrucksvoll, da<br />

die Rhythmik im Gehirn ausgelöst wird. Dieses Phänomen gilt auch für chronische<br />

Gelenkerkrankungen, wie die Gelenkentzündung (rheumatoide Arthritis) o<strong>der</strong> den<br />

Gelenkverschleiß (Arthrose o<strong>der</strong> Osteoarthritis). Doch es bleibt uns meistens verborgen,<br />

wie das Gehirn mit den Strukturen in <strong>der</strong> Körperperipherie Kontakt aufnehmen<br />

soll. Wir denken unwillkürlich an Botenstoffe von Nervenbahnen und hormonbildende<br />

Organen, da <strong>der</strong>en Freisetzung maßgeblich durch das Gehirn gesteuert<br />

wird. Außerdem wurde die Beobachtung gemacht, dass Frauen und Männer von<br />

verschiedenen chronischen Krankheiten mehr o<strong>der</strong> weniger stark betroffen sein<br />

können. Hier spielen also auch Geschlechtshormone eine bedeutende Rolle. Diese<br />

Überlegungen führten zu <strong>der</strong> Hypothese, dass Hormone aus endokrinen Organen<br />

und Nervenfasern eine Fernwirkung des Gehirns o<strong>der</strong> endokriner Drüsen im kranken<br />

Gewebe entfalten können. O<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s formuliert: Hormone und Nerven-Botenstoffe<br />

spielen bei <strong>der</strong> Entstehung o<strong>der</strong> Heilung einer chronischen Gelenkerkrankung<br />

eine wichtige Rolle.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Forschergruppe geht es einerseits um die Untersuchung des Einflusses<br />

von Nervenfasern auf die chronische Gelenkentzündung. Nervenfasern können<br />

mit ihren Botenstoffen sowohl antientzündliche als auch proentzündliche Faktoren<br />

stimulieren. Außerdem tauchen Zellen im Entzündungsgebiet auf, die obwohl<br />

sie keine Nervenzellen sind, Botenstoffe des Nervensystems produzieren<br />

können. Die Bedeutung dieser Zellen ist bisher weitgehend unverstanden. Im Rahmen<br />

<strong>der</strong> laufenden Arbeiten wurde festgestellt, dass diese Zellen je nach Manipulation<br />

starke antiinflammatorische Einflüsse zeigen. Das öffnet die Türen für neue<br />

therapeutische Ansätze, weil man nun versucht die anti-inflammatorische Seite zu<br />

stimulieren.<br />

Außerdem untersucht die Forschergruppe, inwiefern männliche und weibliche Geschlechtshormone<br />

die Entwicklung von Knorpelzellen beeinflussen können. Es ist seit<br />

geraumer Zeit bekannt, dass Frauen beson<strong>der</strong>s nach <strong>der</strong> Menopause und Männer im<br />

fortgeschrittenen Alter an Gelenkverschleißkrankheiten wie Arthrose leiden. Die Forschenden<br />

gehen davon aus, dass Geschlechtshormone einen wesentlichen Einfluss

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