Jahresbericht der Universit
Jahresbericht der Universit
Jahresbericht der Universit
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
154<br />
III Forschung<br />
kursen in <strong>der</strong> Schule sowie an Studiengängen und Berufslaufbahnen im MINT-Bereich.<br />
Jährlich nehmen deutschlandweit 800 Mädchen von 12-18 Jahren teil. Jede Teilnehmerin<br />
erhält für mindestens ein Jahr eine persönliche Mentorin, die im MINT-Bereich<br />
beruflich tätig ist. Der Austausch erfolgt über eine geschützte Community-Plattform<br />
(www.cybermentor.de), auf <strong>der</strong> ein internes Mailingsystem, Diskussionsforen und<br />
Chat möglichkeiten zur Verfügung stehen. Weitere Angebote umfassen Offline-Treffen<br />
für Schülerinnen und Mentorinnen, Schulungen für Mentorinnen und eine monatlich<br />
erscheinende Online-Zeitschrift. Mit Hilfe einer umfassenden Begleitforschung werden<br />
Kenntnisse zu erfolgreicher MINT-Mädchenför<strong>der</strong>ung und zu Verbesserungsmöglichkeiten<br />
des Programms gesammelt.<br />
Sprecher: Prof. Dr. Heidrun Stöger (Lehrstuhl für Schulpädagogik)<br />
Partner: Prof. Dr. Albert Ziegler (Friedrich-Alexan<strong>der</strong>-<strong>Universit</strong>ät Erlangen-Nürnberg)<br />
Laufzeit: 01.07.2008 – 29.02.2012<br />
För<strong>der</strong>ung: Bundesministerium für Bildung und Forschung, Europäischer Sozialfonds<br />
Homepage: https://www.cybermentor.de<br />
Der MINT-Bereich ist gegenwärtig durch einen Mangel an<br />
qualifizierten Arbeitskräften und eine auffällig geringe Frauenbeteiligung<br />
gekennzeichnet. Forschungen zeigen, dass<br />
Mädchen etwa ab dem Alter von elf Jahren ihr ursprünglich<br />
vorhandenes Interesse an MINT allmählich verlieren. Hauptanliegen<br />
des deutschlandweiten E-Mentoring-Programms<br />
„CyberMentor“ ist die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> MINT-Interessen von<br />
Mädchen ab zwölf Jahren. Die Wirksamkeit des CyberMentor-Programms<br />
wird längsschnittlich überprüft. Hierzu werden unter an<strong>der</strong>em Logfileanalysen,<br />
Interviews und Fragebögen zu drei Messzeitpunkten eingesetzt, die Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Teilnehmerinnen in Kontrollgruppen verglichen: 1) Wartekontrollgruppe<br />
gleich interessierter Mädchen, die sich für das Programm angemeldet haben, jedoch<br />
keinen Platz zugelost bekamen, 2) Kontrollgruppe durchschnittlich interessierter Mädchen<br />
und 3) Kontrollgruppe durchschnittlich interessierter Jungen, die sich nicht für<br />
das Programm angemeldet haben. Erste Auswertungen zeigen positive Verän<strong>der</strong>ungen:<br />
Das Vertrauen in eigene MINT-Fähigkeiten steigt bei den teilnehmenden Mädchen<br />
signifikant an, während es bei den Mädchen <strong>der</strong> Wartekontrollgruppe kontinuierlich<br />
abnimmt. Mädchen, die am CyberMentor-Programm teilnehmen, führen signifikant<br />
mehr MINT-Aktivitäten durch als Mädchen <strong>der</strong> Wartekontrollgruppe. Ebenso<br />
steigt das Wissen über Studienfächer und Berufe in MINT bei teilnehmenden Mädchen<br />
im Vergleich zur Wartekontrollgruppe. Positiv zu werten ist, dass bei CyberMentor-<br />
Teilnehmerinnen die Intention, ein MINT-Fach zu studieren o<strong>der</strong> einen MINT-Beruf zu<br />
ergreifen, zunimmt, während diese bei Mädchen <strong>der</strong> Wartekontrollgruppe abnimmt.