Jahresbericht der Universit
Jahresbericht der Universit
Jahresbericht der Universit
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
134<br />
III Forschung<br />
Source-approach to quantum systems in atomic<br />
and mesoscopic physics<br />
Ein makroskopisches physikalisches System erfor<strong>der</strong>t keine ausschließlich quantenmechanische<br />
Beschreibung. Oft ist eine teils klassische, teils quantenmechanische Behandlung<br />
angebracht. Die Schnittstelle zwischen dem klassischen und quantenmechanischen<br />
Teil des Systems kann vorteilhaft durch Quellen beschrieben werden, welche Quantenteilchen<br />
in Form von Materiewellen aussenden. Beispiele für Quellen sind elektrische<br />
Kontakte, durch welche Elektronen in ein Nanoelement eingekoppelt werden, kalte<br />
Quantengase, o<strong>der</strong> das Aufbrechen einer chemischen Bindung. Der Zugang zur Berechnung<br />
von Teilchenströmen kombiniert Methoden <strong>der</strong> theoretischen Atomphysik mit Methoden<br />
<strong>der</strong> Festkörperphysik. Anwendungsbiete sind die präzise Analyse von Quantenzuständen,<br />
das Wechselspiel von Kohärenz und Dissipation in photosynthetischen Lichtsammelkomplexen<br />
sowie <strong>der</strong> mesoskopische Transport durch Nanostrukturen.<br />
Sprecher: Dr. Tobias Kramer (Institut für Theoretische Physik)<br />
Laufzeit: 2007 – 2012<br />
För<strong>der</strong>ung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (Emmy Noether Programm)<br />
För<strong>der</strong>volumen: € 1,2 Mio<br />
Homepage: http://www.quantumdynamics.de<br />
Ein Schwerpunkt <strong>der</strong> Arbeitsgruppe ist die Beschreibung des Ladungstransportes in Nanostrukturen<br />
unter Berücksichtigung von Vielteilchen-Wechselwirkungen. Dazu wurden<br />
neue physikalische Modelle und Rechenmethoden entwickelt. Seit 2008 ist ein dramatischer<br />
Umbruch in <strong>der</strong> Computertechnologie bemerkbar. Eine Grafikkarte übertrifft mittlerweile<br />
die Rechenleistung des konventionellen Prozessors um ein hun<strong>der</strong>tfaches. Algorithmen<br />
wurden entwickelt, die es erlauben innerhalb von zwei Tagen den Transport durch ein<br />
Halbleitersystem mit 10 000 Coulomb wechselwirkenden Elektronen detailliert zu berechnen,<br />
wofür <strong>der</strong> traditionelle CPU-Zugang Jahre an Rechenzeit benötigt. Das mikroskopische<br />
Modell ermöglicht erstmals einen Berechnung <strong>der</strong> Spannungsverteilung im Halleffekt<br />
und eine Analyse <strong>der</strong> Randbedingungen und <strong>der</strong> Wechselwirkungen für das Zustandekommen<br />
des Halleffekts. Ein weiteres Forschungsfeld <strong>der</strong> Arbeitsgruppe ist <strong>der</strong> Energietransports<br />
in photosynthetischen Molekülkomplexen. Hierzu gibt es neue experimentelle<br />
Ergebnisse, die auf die Bedeutung quantenmechanischer Kohärenz bei Raumtemperatur<br />
schließen lassen. Dies ist auch für die Entwicklung von künstlichen Solarzellen interessant.<br />
Eine numerische Methode wurde entwickelt, um die Stationen des Energietransports<br />
in dem Bindeglied zwischen <strong>der</strong> Antenne des Komplexes und dem Reaktionszentrum zu<br />
verfolgen. Auch hier konnten mittels <strong>der</strong> Programmierung von Grafikkarten Rechnungen<br />
erstmals durchgeführt und mit experimentellen Ergebnissen vergleichen werden.