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Jahresbericht der Universit

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III Forschung<br />

Source-approach to quantum systems in atomic<br />

and mesoscopic physics<br />

Ein makroskopisches physikalisches System erfor<strong>der</strong>t keine ausschließlich quantenmechanische<br />

Beschreibung. Oft ist eine teils klassische, teils quantenmechanische Behandlung<br />

angebracht. Die Schnittstelle zwischen dem klassischen und quantenmechanischen<br />

Teil des Systems kann vorteilhaft durch Quellen beschrieben werden, welche Quantenteilchen<br />

in Form von Materiewellen aussenden. Beispiele für Quellen sind elektrische<br />

Kontakte, durch welche Elektronen in ein Nanoelement eingekoppelt werden, kalte<br />

Quantengase, o<strong>der</strong> das Aufbrechen einer chemischen Bindung. Der Zugang zur Berechnung<br />

von Teilchenströmen kombiniert Methoden <strong>der</strong> theoretischen Atomphysik mit Methoden<br />

<strong>der</strong> Festkörperphysik. Anwendungsbiete sind die präzise Analyse von Quantenzuständen,<br />

das Wechselspiel von Kohärenz und Dissipation in photosynthetischen Lichtsammelkomplexen<br />

sowie <strong>der</strong> mesoskopische Transport durch Nanostrukturen.<br />

Sprecher: Dr. Tobias Kramer (Institut für Theoretische Physik)<br />

Laufzeit: 2007 – 2012<br />

För<strong>der</strong>ung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (Emmy Noether Programm)<br />

För<strong>der</strong>volumen: € 1,2 Mio<br />

Homepage: http://www.quantumdynamics.de<br />

Ein Schwerpunkt <strong>der</strong> Arbeitsgruppe ist die Beschreibung des Ladungstransportes in Nanostrukturen<br />

unter Berücksichtigung von Vielteilchen-Wechselwirkungen. Dazu wurden<br />

neue physikalische Modelle und Rechenmethoden entwickelt. Seit 2008 ist ein dramatischer<br />

Umbruch in <strong>der</strong> Computertechnologie bemerkbar. Eine Grafikkarte übertrifft mittlerweile<br />

die Rechenleistung des konventionellen Prozessors um ein hun<strong>der</strong>tfaches. Algorithmen<br />

wurden entwickelt, die es erlauben innerhalb von zwei Tagen den Transport durch ein<br />

Halbleitersystem mit 10 000 Coulomb wechselwirkenden Elektronen detailliert zu berechnen,<br />

wofür <strong>der</strong> traditionelle CPU-Zugang Jahre an Rechenzeit benötigt. Das mikroskopische<br />

Modell ermöglicht erstmals einen Berechnung <strong>der</strong> Spannungsverteilung im Halleffekt<br />

und eine Analyse <strong>der</strong> Randbedingungen und <strong>der</strong> Wechselwirkungen für das Zustandekommen<br />

des Halleffekts. Ein weiteres Forschungsfeld <strong>der</strong> Arbeitsgruppe ist <strong>der</strong> Energietransports<br />

in photosynthetischen Molekülkomplexen. Hierzu gibt es neue experimentelle<br />

Ergebnisse, die auf die Bedeutung quantenmechanischer Kohärenz bei Raumtemperatur<br />

schließen lassen. Dies ist auch für die Entwicklung von künstlichen Solarzellen interessant.<br />

Eine numerische Methode wurde entwickelt, um die Stationen des Energietransports<br />

in dem Bindeglied zwischen <strong>der</strong> Antenne des Komplexes und dem Reaktionszentrum zu<br />

verfolgen. Auch hier konnten mittels <strong>der</strong> Programmierung von Grafikkarten Rechnungen<br />

erstmals durchgeführt und mit experimentellen Ergebnissen vergleichen werden.

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