Verkehrsentwicklungsplanung Stadt Willich - prr.de

Fazit
PLANUNGSBÜRO RICHTER-RICHARD
Verkehrsentwicklungsplanung Willich
Die Stärken und Schwächen des fahrradspezifischen Informationsmaterials sind:
# Umfangreiches fahrradspezifisches Informationsmaterial
Für das Stadtgebiet Willich steht umfangreiches fahrradspezifisches Informationsmaterial
zur Verfügung. Es ist jeweils für verschiedene Zielgruppen zugeschnitten.
Aufgrund des umfangreichen Materials ist die Erstellung zusätzlicher Karten oder
Informationsbroschüren nicht erforderlich.
# Lückenhaftes Informationsmaterial
In keinem Kartenwerk sind alle für Radfahrer relevanten Informationen enthalten.
Das Potenzial des Plangebiets, die zahlreichen beschilderten Radrouten, kann daher
nur unzureichend vermarktet werden. Um die Informationsmöglichkeiten zu verbessern,
sind die Inhalte der verschiedenen Kartenwerke (und des Radroutenplaners
NRW) gezielt zu ergänzen.
# Unzureichende Verknüpfung zwischen Informationsmaterial und Fahrradwegweisung
Gegenwärtig fehlt eine Verknüpfung zwischen dem fahrradspezifischen Informationsmaterial
und der Fahrradwegweisung. In den verschiedenen Kartenwerken ist
jeweils nur ein Teil der beschilderten Radrouten dargestellt. Auch ergänzende Hinweise,
z.B. die Kennzeichnung der Standorte zentraler Wegweiser, fehlen. Mit Ausnahme
der EUROGA-Radroute fehlen im Stadtgebiet Willich Übersichts- oder Informationstafeln
über das Radroutennetz. Die Verknüpfung zwischen Fahrradwegweisung
und Informationsmaterial sollte verbessert werden.
4.1.6 Unfallanalyse
Zur Unfall- und Konfliktanalyse wurde die amtliche Statistik der Stadt Willich für den Zeitraum 1.
Januar 1999 bis zum 31. Dezember 2003 über Unfälle mit Radfahrerbeteiligung ausgewertet. In
diesen Unterlagen sind die Unfälle nach Ort, Schadensfolge, Ursache und Beteiligten differenziert.
Jedoch existiert bei Radfahrerunfällen eine hohe Dunkelziffer, da Unfälle mit Sachschäden
oder geringen Verletzungsfolgen häufig unregistriert bleiben.
Im Untersuchungszeitraum ereigneten sich 373 Verkehrsunfälle mit Radfahrerbeteiligung. Die
Anzahl der Unfälle schwankt pro Jahr um einen Mittelwert von 75 Unfällen. Während des Untersuchungszeitraums
wurden bei 56 % aller Unfälle Radfahrer leicht und bei 20 % schwer verletzt.
Zudem waren zwei Tote zu beklagen. 24 % der verunglückten Radfahrer waren unter 14 Jahre,
29% über 60 Jahre. Der relativ hohe Anteil junger und älterer Unfallbeteiligter ist leider typisch.
Im Vergleich zu anderen Städten ist die Anzahl der verunglückten jungen Radfahrer jedoch erfreulich
gering. Aufgrund des Unfallzeitpunkts (vor und nach Unterrichtsbeginn) sowie dem Alter
der Unfallbeteiligten lassen sich 9 % der Unfälle der Kategorie Schulwegunfall zuordnen. Die
meisten Unfälle ereignen sich jedoch nachmittags im Freizeitverkehr.
Zwei Drittel der Unfälle mit Radfahrerbeteiligung sind den Typen Abbiege-, Einbiege- sowie
Überschreiten-Unfall zuzuordnen und ereignen sich im direktem Umfeld von Knotenpunkten. Als
weitere Unfalltypen sind Fahrunfälle sowie Unfälle im Längsverkehr zu nennen, die jedoch nur
eine untergeordneten Bedeutung besitzen. Die Unfallschwerpunkte im Untersuchungsraum liegt
eindeutig im Bereich von Knotenpunkten.
BER_VEP-W
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