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Verkehrsentwicklungsplanung Stadt Willich - prr.de

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8. EMPFEHLUNGEN<br />

PLANUNGSBÜRO RICHTER-RICHARD<br />

<strong>Verkehrsentwicklungsplanung</strong> <strong>Willich</strong><br />

Das Problem <strong>de</strong>s Durchgangsverkehrs kann in <strong>de</strong>r <strong>Stadt</strong> <strong>Willich</strong> durch <strong>de</strong>n Autobahnring und die<br />

in <strong>de</strong>n letzten Jahren ausgebauten Ortsumfahrungen als weitgehend gelöst angesehen wer<strong>de</strong>n.<br />

Das zeigt beispielsweise <strong>de</strong>r Planfall 3c <strong>de</strong>s Verkehrsmo<strong>de</strong>lls mit einer Verlängerung <strong>de</strong>r Ortsumfahrung<br />

<strong>Willich</strong>, die keinen nennenswerten Verkehr mehr aufnehmen wür<strong>de</strong> und <strong>de</strong>ren Ausbau<br />

<strong>de</strong>shalb nicht zu empfehlen ist (siehe Kapitel 3.2.2).<br />

Die weitere Verkehrsentwicklung in <strong>Willich</strong> muss <strong>de</strong>shalb als Schwerpunkt die Bewältigung <strong>de</strong>r<br />

Binnen- sowie <strong>de</strong>r Ziel- und Quellverkehre angehen. Dies auch vor <strong>de</strong>m Hintergrund, dass die im<br />

Verkehrsmo<strong>de</strong>ll abgebil<strong>de</strong>te Verkehrszunahme in <strong>de</strong>r Prognose ausschließlich auf die weitere<br />

Binnenentwicklung im Bereich Wohnen und Gewerbe zurückgeht (siehe Kapitel 3.2.2). Die<br />

Binnen-, sowie Ziel- und Quellverkehrsmengen nehmen damit in <strong>de</strong>n nächsten Jahren nicht nur<br />

absolut, son<strong>de</strong>rn auch relativ gemessen am Gesamtverkehrsaufkommen zu.<br />

Bereits heute zeigt sich (siehe Kapitel 3.2.3), dass verschie<strong>de</strong>ne innerörtliche Knotenpunkte an die<br />

Grenze ihrer Leistungsfähigkeit kommen und zukünftig Überlastungserscheinungen zeigen wer<strong>de</strong>n.<br />

Einer Steigerung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit innerörtlicher Knotenpunkte sind räumlich und<br />

verkehrstechnisch jedoch enge Grenzen gesetzt (z.B. Platzbedarf innerhalb einer vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Baustruktur, notwendige Min<strong>de</strong>stabstän<strong>de</strong> von Knotenpunkten, physikalische Leistungsfähigkeitsgrenzen<br />

von Knotenpunkten und Straßenquerschnitten). Zwar mag es in Einzelfällen noch<br />

Optimierungspotenziale geben, sie reichen jedoch insgesamt nicht aus, die absehbaren Zuwächse<br />

im Kfz-Verkehrsaufkommen aufzufangen.<br />

Als ein wesentliches Ergebnis <strong>de</strong>r <strong>Verkehrsentwicklungsplanung</strong> ist festzuhalten, dass bei einer<br />

ungebremsten Zunahme <strong>de</strong>s Kfz-Verkehrs durch die geplanten Entwicklungen im gewerblichen<br />

Bereich und als Wohnstandort die Umsetzung <strong>de</strong>r Ziele <strong>de</strong>r <strong>Stadt</strong>entwicklung gefähr<strong>de</strong>t wird. Zu<br />

befürchten ist eine schlechtere Erreichbarkeit <strong>de</strong>r Gewerbebetriebe und eine <strong>de</strong>utlich sinken<strong>de</strong><br />

Wohnqualität. Auch bei <strong>de</strong>r Begleituntersuchung zur Weiterentwicklung <strong>de</strong>s Ortskerns <strong>Willich</strong>s<br />

[XXX] zeichnen sich Kapazitätsengpässe im bestehen<strong>de</strong>n Straßennetz ab. Dies könnte dazu führen,<br />

dass die städtebaulichen Entwicklungspotenziale nicht im vollen Umfang ausgeschöpft<br />

wer<strong>de</strong>n können. Als Folge wäre ein Umkippen <strong>de</strong>r Entwicklung nicht auszuschließen: Weil die<br />

Ziele <strong>de</strong>r <strong>Stadt</strong>entwicklung wegen mangeln<strong>de</strong>r Verkehrskapazität nicht erreicht wer<strong>de</strong>n können,<br />

ergeben sich auch keine Überlastungen im Verkehrsnetz. Der zu geben<strong>de</strong> Rat wäre in konsequenter<br />

Weise: Stillstand, nichts verän<strong>de</strong>rn, alles so belassen, wie es ist!<br />

Ein solcher Rat wür<strong>de</strong> jedoch <strong>de</strong>n Entwicklungschancen, die die <strong>Stadt</strong> <strong>Willich</strong> objektiv aufweist,<br />

nicht gerecht. Eine Lösung <strong>de</strong>s Konflikts kann nur darin liegen, <strong>de</strong>n Verkehrsraum unter Einbeziehung<br />

aller Verkehrsarten optimal zu nutzen. Man kann es auf die einfache Formel bringen:<br />

# Je mehr es <strong>de</strong>r <strong>Stadt</strong> <strong>Willich</strong> gelingt, nicht zwingend mit <strong>de</strong>m Pkw notwendige Fahrten<br />

auf an<strong>de</strong>re Verkehrsmittel zu verlagern, in umso stärkerem Maße wird es <strong>de</strong>r<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Willich</strong> gelingen, ihre wirtschaftlichen Entwicklungspotenziale auszuschöpfen.<br />

# O<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rs formuliert: Nur wenn die <strong>Stadt</strong> <strong>Willich</strong> <strong>de</strong>n gesamten Verkehrsmarkt<br />

betrachtet, kann sie erfolgreich sein. Betrachtet sie nur <strong>de</strong>n Pkw-Verkehr, so beschränkt<br />

sie sich auf die Optimierung eines Marktanteils von maximal 60 %, vernachlässigt<br />

also 40 % <strong>de</strong>s Marktes. Ein Wirtschaftsbetrieb könnte sich eine solche<br />

Vorgehensweise nicht leisten.<br />

Eine För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Verkehrsmittel <strong>de</strong>s Umweltverbun<strong>de</strong>s (zu Fuß gehen, Fahrrad und ÖPNV)<br />

innerhalb eines abgestimmten Konzepts zur IV-Erschließung erhält in <strong>Willich</strong> zur Sicherung <strong>de</strong>r<br />

Mobilität ihrer Bürger und Besucher eine fundamentale Be<strong>de</strong>utung. Ohne diese För<strong>de</strong>rung wer-<br />

BER_VEP-W<br />

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