Verkehrsentwicklungsplanung Stadt Willich - prr.de

PLANUNGSBÜRO RICHTER-RICHARD
Verkehrsentwicklungsplanung Willich
# Standsicherheit
An einem Fahrradständer muss das abgestellte Fahrrad (auch mit Gepäck) standsicher
abgestellt werden können. Dazu muss das Rad an einem statisch günstigen
Punkt oberhalb des Schwerpunktes des Rades gehalten werden. Abstellanlagen, die
nur das Vorderrad halten, bieten keine ausreichende Standsicherheit, da durch
Wind oder Anstoß das Fahrrad leicht kippt und beschädigt wird.
# Bequemlichkeit des Abstellvorgangs
Die Abstände zwischen den einzelnen Fahrradständern sind benutzerfreundlich
auszulegen. Das Fahrrad muss mit ausreichendem Bewegungsspielraum in die Fahrradständer
geschoben und abgeschlossen werden können, um Verschmutzungen
der Kleidung und Beschädigungen zu vermeiden. Die seitlichen Abstände zwischen
den einzelnen Stellplätzen sind damit ein wichtiges Komfortkriterium. Bei Fahrradbügeln
sollten die Abstände zwischen den einzelnen Ständern mindestens 1,20 m
(besser 1,50 m) betragen. Ein verhaken der Fahrradlenker bei zweiseitiger Nutzung
wird dadurch verhindert. Zudem ist auch mit Gepäck oder Kindersitzen ein problemloses
Ein- und Ausparken gewährleistet. Fahrradständer müssen weiterhin verschiedene
Arten von Fahrrädern aufnehmen können. Eine leichte Handhabbarkeit durch
die Nutzer sollte selbstverständlich sein.
# Witterungsschutz
Um die Fahrräder vor Korrosion zu schützen, ist für Langzeitparker (Abstelldauer
über drei Stunden) eine Überdachung der Abstellanlage wichtig. Die Bedeutung
nimmt mit zunehmender Dauer des Abstellvorgangs (Bahnhof, Wohnung usw.) zu.
Die Überdachung sollte so bemessen sein, dass die Fahrräder auch bei windigem
Wetter vor Regen geschützt sind. Eine ausreichende Dimensionierung ermöglicht
Fahrradfahrern zudem Regenkleidung im Trockenen an- und ausziehen.
# Gestaltung
Aus Nutzersicht hat die Funktionalität der Fahrradabstellanlage Vorrang vor einer
ansprechenden Gestaltung. Da jedoch auch in anderen Bereichen zu beobachten ist,
dass die hochwertige Gestaltung von Elementen im öffentlichen Raum zur Vermeidung
von Beschädigung beiträgt, sollte dem Aussehen ausreichende Aufmerksamkeit
gewidmet werden. Eine stadtgestalterische Integration trägt letztendlich auch
zur Akzeptanz der Fahrradabstellanlagen bei.
Die gebräuchlichen Typen von Fahrradständern sind aus Sicht der Nutzer wie folgt zu beurteilen:
# Vorderradhalter
Ungeeignet bezüglich der Stand- und Diebstahlsicherheit des Fahrrades sind Vorderradhalter
("Felgenbrecher"). Ein stabiles Abstellen des Fahrrades ist mit einer Halterung
ausschließlich am Vorderrad nicht möglich. Vor Diebstahl ist nur das relativ
preiswerte Vorderrad sicher, dass restliche Fahrrad kann hingegen mit einfachen
Handgriffen entfernt werden.
# Rahmenhalter
Die Entwicklung der Rahmenhalter erfolgte aus der Notwendigkeit, als Schutz vor
Diebstahl den Rahmen mit einem Bügelschloss sicher anschließen zu können.
Gleichzeitig bieten Rahmenhalter den Vorteil der Anlehnmöglichkeit des Fahrrades.
Die einfachste Form des Rahmenhalters ist ein Fahrradbügel. Hauptproblem dieser
ursprünglichen Rahmenhalter ist das Verhaken der Fahrradlenker bei zweiseitiger
Benutzung der Bügel. Zudem werden die Fahrräder nur mangelhaft geordnet, da
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