Verkehrsentwicklungsplanung Stadt Willich - prr.de

PLANUNGSBÜRO RICHTER-RICHARD
Verkehrsentwicklungsplanung Willich
4.1.5 Bestandsaufnahme Fahrradwegweisung / Informationsmaterial
Mit einer Beschilderung auf Landes-, Kreis- und Kommunalerebene existieren im Stadtgebiet von
Willich zahlreiche mit Wegweisern versehene Radrouten. Der Bestand an beschilderten Radrouten
wurde aufgenommen sowie die Streckenführung und Beschilderung bewertet mit dem Ergebnis,
dass die verschiedenen Routen vielfach unabgestimmt nebeneinander stehen. Aufgabe
der Verkehrsentwicklungsplanung ist daher die Entwicklung eines abgestimmten Netzes beschilderter
Radrouten. In dieses sind die bestehenden Routen zu integrieren. Zudem werden die
Schwerpunkte für eine ergänzende Beschilderung aufgezeigt.
Um ein integriertes Leit- und Informationssystem zu entwickeln, wird darüber hinaus das fahrradspezifische
Informationsmaterial betrachtet.
Bestandsaufnahme Fahrradwegweisung
Der Fahrradwegweisung kommen zwei wichtige Funktionen zur Förderung des Radverkehrs zu:
# zum einen erleichtert die Wegweisung ortsunkundigen Radfahrern die Orientierung
und leitet sie schnell und direkt zu ihrem Ziel,
# zum anderen besitzt die Fahrradwegweisung eine Empfehlungsfunktion. So sind
Fahrradrouten abseits der Verkehrsstraßen häufig vielen potenziellen Nutzern unbekannt.
Erst durch eine Wegweisung, die komfortable und sichere Routen aufzeigt,
können sie für eine größere Anzahl von Radfahrern erschlossen werden.
Für die Qualität der Fahrradwegweisung gelten die selben Grundregeln (Einheitlichkeit, Kontinuität
usw.) wie für alle anderen Verkehrswegweisungen. Die Wegweisung muss selbsterklärend
sein und von unerfahrenen Personen ohne weitere Hilfsmittel genutzt werden können. Wichtig
ist weiterhin die Erkennbarkeit und Lesbarkeit der Wegweisung ohne anhalten zu müssen. Die
wesentlichen Anforderungen an die Beschilderung sind im "Merkblatt zur wegweisenden Beschilderung
für den Radverkehr" [5] der FGSV aus dem Jahr 1998 dargestellt. In dem Merkblatt ist
auch eine einheitliche Gestaltung für die Wegweiser festgelegt. Die Beschilderung besteht aus
rechteckigen Pfeil- oder Tabellenwegweisern in Modulform. Als Fernziel werden die nächste
Nachbargemeinde und als Nahziel die dazwischenliegenden Orte ausgewiesen. Themenrouten
und Fernradwege werden durch Einschubtafeln gekennzeichnet (siehe Abb. 28). Durch den modularen
Aufbau kann unübersichtlichen "Schilderbäumen" vorgebeugt werden.
Für das Land Nordrhein-Westfalen wurde das FGSV-Merkblatt [5] mit dem Erlass vom 3. August
2000 landesweit verbindlich eingeführt. Die Wegweisung entsprechend dem Merkblatt besitzt
damit in NRW den Status einer StVO-Beschilderung. Sie ist bei allen neue zu erstellenden Fahrradwegweisern
anzuwenden und ist Voraussetzung zum Erhalt von Fördergeldern.
Das landesweit einheitliche System stellt durch den hohen Wiedererkennungswert sicher, dass
die Wegweiser von den Radfahrern leicht erkannt werden. Zudem werden Umstellungsschwierigkeiten
der Nutzer zwischen verschiedenen Beschilderungssystemen vermieden. Die Qualität der
Beschilderung im Stadtgebiet von Willich wird deshalb im Folgenden anhand der Kriterien des
FGSV-Merkblatts [5] beurteilt.
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