andere Körper; denn wenn auch das Gas unsichtbar ist, so ist es doch anderen Sinnenwahrnehmbar, zum Beispiel dem Geruch, und wir können es messen und wiegen undaus der Verbindung <strong>von</strong> Gasen sogar wieder sichtbare Körper herstellen, wo<strong>von</strong> dasWasser das bekannteste Beispiel ist.22Da unsere Erfahrung keinen aus dem Nichts entstandenen Körper kennt und ebensowenig<strong>von</strong> der absoluten Vernichtung eines solchen weiß, so kommen wir zu demSchluß, daß der Stoff, das Körperliche, die Materie weder geschaffen wurde nochvernichtet werden kann, also vorwärts und rückwärts ewig ist.Der Begriff der Ewigkeit ist für uns unfaßbar, weil wir zu ihrer Beurteilung nur dieZeit haben, welche ein endlicher Begriff ist. Ob wir zu der Ewigkeit eine Minuteoder eine Million Jahrhunderte hinzutun oder da<strong>von</strong> hinwegtun, ist gleichgültig,denn es bleibt immer Ewigkeit.Noch unfaßbarer, weil wir dafür auch nicht den Schein eines Anhaltspunktes haben,ist für uns ein absoluter Geist oder absolute geistige Kraft; denn jeder Geist und jedegeistige Äußerung, die wir kennen, steht in Verbindung mit der Körperwelt, undebenso ist uns ein Körper undenkbar ohne geistige Beeinflussung, denn selbst derStein ist gewissen Gesetzen unterworfen.Wir kommen daher zu dem Schluß, daß der Stoff und der ihn belebende Geist ewigverbunden waren, und daß ein <strong>von</strong> der Welt abgesonderter Gott undenkbar und unmöglichist.Da Gott die höchste Potenz der Vernunft und der zur Welt zusammengesetzte Stoffdas Werk derselben ist, so ist alles, was ist, vernünftig, vollkommen und keiner Verbesserungfähig, wie auch keiner Änderung, die nicht nach den ewigen, absolut vollkommenenGesetzen vor sich geht. Da nun ein Wunde r nach der früher gegebenenErklärung eine Handlung oder ein Ereignis ist, welches den Naturgesetzen widerspricht,so ist ein solches selbst Gott unmöglich, denn die höchste Vernunft kannnicht irren.Gott kann also kein Wunder tun und kann keinen Stoff aus dem Nichts erschaffen,ist also nicht allmächtig, und die Vorstellung <strong>von</strong> einem wundertuenden, allmächtigenGott ist eine in sich selbst zerfallende. Diejenigen, welche damit ihrer Verehrungvor dem höchsten Wesen den höchstmöglichen Ausdruck gegeben zu haben meinen,sind im Irrtum, da, wie eben gezeigt wurde, diese Vorstellung <strong>von</strong> Gott eine zu geringeist.Sie würde für die Welt im allgemeinen keine größere Bedeutung haben wie irgendwelcheandere, wenn sie nicht einer Religion zugrunde läge, welche als Hauptstützedes Despotismus gilt und seit Jahrhunderten zu diesem Zwecke benutzt wurde.Die Regierungen selbst der als aufgeklärt geltenden Staaten gehen noch immer <strong>von</strong> der Idee aus,welche ursprünglich Priester und Despoten verband, daß nur Furcht vor der unsichtbaren Macht,welche doch der Hauptfaktor der Religion der Religiösen ist, imstande sei, die Achtung vor demGesetz und dem Fürsten zu erhalten. Aus diesem Grunde wird die Erziehung der Jugend auf dasstrengste vom Staat überwacht und der Kontrolle der Priester überlassen, damit diese die Kinderseelebereits mit dem Glauben vergiften, welcher zur Erhaltung der Religion absolut nötig ist.Der Grund dieser Religionspflege, dieser Sorge für den religiösen Sinn <strong>von</strong> seiten der Regierungenist eine mehr oder weniger bewußte Maßregel despotischer Gelüste und Tendenzen, und das Vorge-
en, daß der religiöse Sinn zum individuellen Wohl der Untertanen mit solcher Strenge aufrechterhaltenwerde, eine offenbare Heuchelei und handgreifliche Lüge.Entfernte Textstelle:Königin Christine <strong>von</strong> Schweden, die Tochter Gustav Adolfs, war katholisch gewordenund hielt sich viel in Rom auf. Als sie den alten Oxenstierna einlud, dorthin zukommen, entsetzte sich der orthodoxe Protestant bei dem Gedanken, daß der Papstes auf seine Seele abgesehen habe. Christine, die den Papst und seine Absichten besserkannte, antwortete lachend: "Glaubt mir, der Papst gibt nicht vier Taler für EureSeele." Ich glaube kaum, daß irgendeine Regierung aus bloßer väterlicher Teilnahmefür das Schicksal einer Seele, nachdem deren Inhaber durch den Tod aus dem Untertanenverbandausgeschieden ist, - vier Silbergroschen geben würde.Ich habe nicht nötig, über diesen Vorwand für den ausgeübten Religionszwang noch ein Wort zusagen, und darf dreist behaupten: je sorgfältiger eine Regierung die Religion durch Zwangsmaßregelnunterstützt, je ängstlicher sie darauf bedacht ist, die Erziehung in der Hand der Priester zu lassen,desto despotischer sind ihre Neigungen.Die Behauptung, daß der Religionszwang zur Erreichung des vernünftigen Staatszwecks noch immernotwendig sei, daß ohne denselben die Gesetze nicht hinreichen würden, Verbrechen zu verhindern,ist eine falsche, welche durch die Erfahrung widerlegt wird.Entfernte Textstelle:Diese lehrt, daß in denjenigen Ländern, in welchen durch die Reformation ein Teildes religiösen Glaubenswustes hinweggeräumt und der durch die Wissenschaft verbreitetenAufklärung mehr Spielraum gewährt wurde, weit weniger Verbrechen begangenwerden, als in den katholischen. Wilberforce beweist uns, daß bereits dreißigJahre nach der Reformation die Zahl der in England hingerichteten Verbrecher sich<strong>von</strong> 2000 auf 200 jährlich verminderte.Seit die Reformation der "Freiheit eine Gasse" bahnte, sind aber über drei Jahrhunderte vergangen,und wenn auch die reformierten Fürsten und Priester über die Nützlichkeit des Religionszwangesganz dieselben Ansichten haben wie die katholischen, so ist die Organisation der reformierten Kirchedoch nicht so geeignet wie die der katholischen, der Entwicklung der Wissenschaft hindernd inden Weg zu treten, obwohl es an dem aufrichtigen Willen hierzu besonders bei den Geistlichenwahrhaftig nicht fehlte. Die Wissenschaft hat der Tat nach den Aberglauben vollständig überwunden,und trotz aller Bemühungen der Finsterlinge, trotz aller Hausmittel der Despoten, wie Zensur,Lehrzwang usw., gewinnt sie täglich mehr und mehr Einfluß im Volk, und dasselbe sieht täglichklarer, daß es seit Jahrhunderten das Opfer des grandiosesten Schwindels war, den die Geschichtekennt, und daß der Eigennutz der Priester und Despoten an der Menschheit ein Verbrechen beging,welches an Schlechtigkeit und Gemeinschädlichkeit jedes andere übertrifft.Wäre die Ansicht richtig, daß der kirchliche Glaube nötig sei, die Achtung vor dem Gesetz zu erhalten,dann müßte die größte Zahl der Verbrecher aus den gebildeten Ständen kommen, die, wenn siesich aufrichtig prüfen, gestehen müssen, daß sie <strong>von</strong> dem, was im Katechismus gelehrt wird, sehrwenig oder gar nichts so glauben, wie es die Kirche verlangt.Entfernte Textstelle:Der wirklich Gebildete verletzt nicht das Gesetz, weil er sich vor irgendwelcher Strafefürchtet, die ihn hier oder nach dem Tode treffen könnte, sondern einfach, weildas Gefühl für Recht und Unrecht in ihm Fleisch und Blut geworden ist. Je ausgebil-23
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sondern begleitete ihn selbst zu Fu
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ich in meinem Königreiche vor eine
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sich bereits seinen Bruder Dschem e
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machen; ihr habt einen dazu gemacht
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Rindvieh der Urheber der Geißelpro
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wurde bestimmt, das Fräulein zu ih
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ten Tatsachen hat Münch aus dem Mu