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FORSCHUNGSBERICHT 2004 - am Fachbereich ...

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WiSo-Forschungsbericht <strong>2004</strong> - Lehrstuhl für BWL, insbes. Industriebetriebslehre 125<br />

Die Akzeptanz der Befragung erwies sich angesichts einer erzielten durchschnittli-<br />

chen Rücklaufquote von 29,8 % bei den insges<strong>am</strong>t 362 befragten deutschen Ma-<br />

schinenbauunternehmen und von 32,2 % bei den 304 angeschriebenen chinesischen<br />

Lieferanten als überaus zufriedenstellend. Somit wurde im Rahmen des empirischen<br />

Ansatzes eine relativ große und repräsentative statistische Datengrundlage geschaf-<br />

fen.<br />

Laut Umfrageergebnis sind 108 untersuchte deutsche Maschinenbauhersteller auf 36<br />

nach dem VDMA-Kriterium gegliederte <strong>Fachbereich</strong>e verteilt, wobei 42 Unternehmen<br />

(38,9 %) bereits auf dem chinesischen Beschaffungsmarkt tätig sind. Weitere 59 Be-<br />

triebe (54,6 %) haben geplant, im Laufe der nächsten Jahre neu einzusteigen. Nur<br />

sieben<br />

(6,5 %) lehnten einen Markteintritt absolut ab. Als Hauptgrund für einen nicht geplan-<br />

ten Markteintritt gaben die Firmen zu 57,1 % mangelnde Managementkapazität an.<br />

Geographische Distanz, fremde Kultur und die d<strong>am</strong>it verbundenen fehlenden Markt-<br />

kenntnisse wurden von 42,9 % als Hemmnisse eines Chinaengagements angese-<br />

hen. Als weiterer Grund wurden politische Risiken in der Volksrepublik mit einem<br />

Gewicht von 28,6 % genannt.<br />

Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass der Prozess der Beschaffungsverlage-<br />

rung nach China in mehreren aufeinander folgenden Schritten zu erfolgen hat, und<br />

dass andere Unternehmensbereiche, insbesondere Absatz und Fertigung, die Tür-<br />

öffner- und Schrittmacherfunktion innehaben. Deutsche Unternehmen, die sich gera-<br />

de von ausschließlicher Einkaufstätigkeit im Heimatmarkt bzw. im kulturnahen Wes-<br />

ten verabschieden und <strong>am</strong> Beginn der Beschaffungsverlagerung nach China stehen,<br />

aber kaum über entsprechendes Markt-Know-how verfügen, wählen sehr oft selekti-<br />

ves Local Sourcing für die lokale Fertigung als ersten Schritt, und zwar nicht direkt,<br />

sondern indirekt über einen seit langem im lokalen Markt tätigen Händler. Auf diesem<br />

Weg lassen sich erste Kontakte zu chinesischen Lieferanten und Behörden knüpfen,<br />

wichtige Marktinformationen s<strong>am</strong>meln und die besonderen Anforderungen eines<br />

Chinaengagements kennen lernen. Außerdem kann man mit verhältnismäßig gerin-<br />

gem Risiko die Beschaffungschancen bei chinesischen Zulieferern testen. Durch die<br />

Erweiterung der Einkaufsaktivitäten wird sich das Engagement des beschaffenden<br />

Unternehmens vor Ort zwangsläufig verstärken. Es erfolgt häufig die Errichtung einer<br />

lokalen Einkaufsorganisation, was langfristige Ressourcentransfers in Form von fi-<br />

nanziellen Mitteln, Sachmitteln und Personal verlangt.

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