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FORSCHUNGSBERICHT 2004 - am Fachbereich ...

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WiSo-Forschungsbericht <strong>2004</strong> - Lehrstuhl für BWL, insbes. Internationales Management 57<br />

(guanxi), der starke Kollektivismus und die sehr langfristige Orientierung. Diese oft<br />

gravierenden Unterschiede können die Ursachen für interkulturelle Managementkon-<br />

flikte sein, die den Erfolg betrieblicher Engagements in China beeinträchtigen. Eine<br />

intensive Vorbereitung auf eine Tätigkeit in diesem Land ist deshalb unerlässlich.<br />

Die Analyse der Rahmenbedingungen in Shanghai macht deutlich, dass sich das<br />

wichtigste Industrie-, Handels-, Finanz-, und Dienstleistungszentrum Chinas erheb-<br />

lich von denen anderer Provinzen des Landes unterscheidet. Shanghai besitzt das<br />

höchste Pro-Kopf-Einkommen in China und d<strong>am</strong>it eine einerseits hohe Kaufkraft, an-<br />

dererseits aber auch geringere Personalkostenvorteile als andere Standorte. Die<br />

Sonderwirtschaftszone Pudong gehört zu den <strong>am</strong> schnellsten wachsenden Gebieten<br />

in China und bietet infrastrukturelle Rahmenbedingungen, die in manchen Bereichen<br />

an diejenigen westlicher Ballungszentren heranreichen. Die Entwicklung von Pudong<br />

verläuft auch deshalb so zügig, da ausländischen Investoren hier zahlreiche Steuer-<br />

vorteile gewährt werden. Die präferierten Markteintrittstrategien haben sich jedoch<br />

verändert: Nachdem in Shanghai lange Zeit – auch aufgrund der rechtlichen Rah-<br />

menbedingungen – vor allem in Form von Joint Ventures investiert wurde, werden<br />

zunehmend 100%ige Tochtergesellschaften bevorzugt.<br />

Die Wahl der Markteintrittsstrategie wird in Shanghai durch die Provisions on Direc-<br />

ting Foreign Investment und den Catalogue for Directing Foreign Investment gere-<br />

gelt. Zumeist erfolgt der Markteintritt durch die Eröffnung einer Repräsentanz. Diese<br />

dient dazu, den lokalen Markt kennen zu lernen, Kontakte zu Behörden und Markt-<br />

partnern zu knüpfen und die Exportaktivitäten zu koordinieren. Die spezifischen<br />

Standortvorteile lassen sich jedoch oft nur durch die Verlagerung anspruchsvollerer<br />

Wertaktivitäten nach Shanghai realisieren. Dazu zählen Auslandsniederlassungen<br />

als Wertschöpfungsform mit dem höchsten Internationalisierungsgrad, bei der eine<br />

langfristig angelegte Verlagerung von Wertaktivitäten und Ressourcen durch Direkt-<br />

investitionen erfolgt. Dabei sind verschiedene Eigentumsformen möglich. Kooperati-<br />

onen bieten den Vorteil, dass vorhandene Marktkenntnisse sowie Vertriebs- und Be-<br />

schaffungswege des chinesischen Partners genutzt werden können. Problematisch<br />

ist jedoch, dass die Partner oft unterschiedliche Zielsetzungen verfolgen. Nicht zu-<br />

letzt deshalb sind 100% Tochtergesellschaften in den letzten Jahren die von auslän-<br />

dischen Investoren <strong>am</strong> häufigsten genutzte Eigentumsform. Aufgrund der verbesser-<br />

ten rechtlichen Rahmenbedingungen werden als Ansiedlungsform zunehmend Mer-<br />

gers & Acquisitions gegenüber Neugründungen bevorzugt. Hinsichtlich der Wahl des

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