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FORSCHUNGSBERICHT 2004 - am Fachbereich ...

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WiSo-Forschungsbericht <strong>2004</strong> - Professur für Sozialpolitik 275<br />

botsgeschehen in Deutschland in einen konsistenten Zus<strong>am</strong>menhang zu integrieren<br />

und dabei noch fehlende Daten näherungsweise zu berechnen. Das dazu entwickel-<br />

te innovative Rechenschema mit nach Verlaufstypen differenzierten Bestandskonten<br />

für Stellenangebote in unterschiedlichen Verlaufsphasen und vollständiger Erfassung<br />

der jährlichen Zugänge und Abgänge bei den Beständen wurde anhand von Daten<br />

aus dem Jahr 2001, gesondert für Westdeutschland und Ostdeutschland, erprobt.<br />

Dazu mussten einige Datenquellen vorher erst auf neue Weise ausgewertet werden.<br />

Die Erprobung mit Daten aus dem Jahr 2001 zeigte, dass einige bislang als unprob-<br />

lematisch akzeptierte Daten über das Stellenangebotsgeschehen nicht zus<strong>am</strong>men-<br />

passen und offensichtlich fehlerhaft sind. Mit vergleichender Beurteilung der Ergeb-<br />

nisse alternativer Rechnungsvarianten konnten für relevante Ausgangsdaten und die<br />

neu zu berechnenden Daten aber zumindest ungefähre Größenordnungen ermittelt<br />

werden. Dabei ergaben sich interessante neue Erkenntnisse zum Stellenangebots-<br />

geschehen in Deutschland, von denen einige auch aktuell noch bedeuts<strong>am</strong> sein dürf-<br />

ten:<br />

• Die Ges<strong>am</strong>tzahl der Stellenangebote, bei denen nach externen Bewerbern ge-<br />

sucht wurde (ohne Rückrufe von Saisonbeschäftigten) lag im Laufe des Jahres<br />

2001 (Stromgröße!) in Westdeutschland im Bereich von 5 bis 6 Mio., in Ost-<br />

deutschland bei ca. 1 Mio.<br />

• Bei ungefähr einem Drittel – in Westdeutschland etwas darüber, in Ost-<br />

deutschland etwas darunter – wurde die Bewerbersuche nach längerer Zeit er-<br />

folglos beendet. Der im WiSo-Forschungsbericht 2003 (S. 289/290) erwähnte<br />

vorläufige Schätzwert für Westdeutschland (41%) musste revidiert werden.<br />

Nach ergänzenden Befunden aus Betriebsbefragungen lag der häufigste Grund<br />

für den Misserfolg darin, dass Bewerber die Arbeitsbedingungen oder den an-<br />

gebotenen Lohn nicht akzeptierten, der Grund „Fachkräftemangel“ war hinge-<br />

gen zweitrangig.<br />

• Nur bei etwa einem Drittel aller Stellenangebote gelang in Westdeutschland ei-<br />

ne rechzeitige Stellenbesetzung zum ursprünglich geplanten Einstellungster-<br />

min. In Ostdeutschland lag der Anteil rechtzeitiger Stellenbesetzungen zwar<br />

deutlich höher, aber dennoch nur bei knapp der Hälfte.<br />

• Im Bestand bereits vakanter Stellen, für die noch nach Bewerbern gesucht wur-<br />

de – in Westdeutschland im Jahresdurchschnitt 2001 ungefähr 700.000, in Ost-<br />

deutschland um 90.000 – machten die erfolglos bleibenden Stellenangebote

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