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FORSCHUNGSBERICHT 2004 - am Fachbereich ...

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WiSo-Forschungsbericht <strong>2004</strong> - Lehrstuhl für Soziologie und Sozialanthropologie 241<br />

3.2 Wie denken die Nürnberger über den Wert des menschlichen Lebens?<br />

Pflege alter Menschen und Sterbehilfe als vordringliche Probleme.<br />

Bearbeiter/in: Prof. Dr. Henrik Kreutz, Dr. Jan Wessel<br />

Kooperationspartner: Staedtler - Stiftung<br />

Projektstart und -ende: Oktober 2003 – Dezember <strong>2004</strong> (ein Anschlussprojekt wird<br />

bis Sommer 2005 abgeschlossen)<br />

Charakterisierung: Im Rahmen dieses Forschungsprojektes wurde erfasst,<br />

welcher Wert dem menschlichen Leben heute beigemessen<br />

wird.<br />

Der Wert des Lebens wurde dabei anhand des Problembe-<br />

reichs "Euthanasie, Entscheidung über Leben und Tod in<br />

Extremsituationen" zur Diskussion gestellt.<br />

Insbesondere stellte sich die Frage, wie die Pflege alter<br />

Menschen wahrgenommen und auch finanziert werden<br />

kann. Wenn keine neuen Lösungen für diese enorme Auf-<br />

gabe gefunden werden, dann wird Euthanasie als gesell-<br />

schaftliche Institution der Normalfall werden. Dabei wird die<br />

Freiwilligkeit der Einwilligung bestenfalls nur formal ge-<br />

wahrt, da der gesellschaftliche Druck in vielen Fällen die<br />

Freiwilligkeit faktisch weitgehend einschränken wird.<br />

Nach der Zustimmung zu verschiedenen Arten von Prob-<br />

lemlösungen für die zunehmende Pflegebelastung befragt<br />

kann im Ergebnis für die Nürnberger Bevölkerung fest-<br />

gehalten werden: das billigende Hinnehmen der Euthanasie<br />

für alte Menschen wird sehr bald mehrheitsfähig. Die Zu-<br />

stimmung zur passiven Euthanasie übersteigt sogar die Be-<br />

jahung der Pflegeverpflichtung für die F<strong>am</strong>ilie!<br />

Zwar findet die Übernahme dieser Aufgabe durch die öf-<br />

fentliche Hand die Zustimmung von zwei Dritteln der Bevöl-<br />

kerung, gleichzeitig wird erkannt, dass dies angesichts der<br />

Finanzmisere der öffentlichen Hand illusorisch ist. Nur ein<br />

Viertel (27%) sehen letzteres als realistisch an.<br />

Als besonders egoistisch lassen sich jene Personen be-<br />

zeichnen, die sowohl aktive als auch passive Euthanasie

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