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FORSCHUNGSBERICHT 2004 - am Fachbereich ...

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WiSo-Forschungsbericht <strong>2004</strong> - Lehrstuhl für Soziologie und Sozialanthropologie 238<br />

Charakterisierung: Ausgehend von der umfassenden Analyse der Rolle von<br />

Werten und Werthaltungen bei grundlegenden Änderungen<br />

des gesellschaftlichen Systems, die Károly Varga im Jahr<br />

<strong>2004</strong> vorgelegt hat 2 , erfolgte eine Stellungnahme zu der<br />

von ihm erarbeiteten Diagnose von vier verschiedenen pa-<br />

radigmatischen Grundpositionen, die gegenwärtig in der<br />

Soziologie vertreten sind und zwar:<br />

1. Soziologische Neoklassik, die die makrosoziologischen<br />

Analysen von Max Weber wieder aufnimmt und fortführt.<br />

Diese Position wird von Iván Szelényi vertreten, der<br />

durch seine Ehrenpromotion und eine jahrzehntelange<br />

Kooperation mit der Nürnberger Fakultät und insbeson-<br />

dere mit dem Lehrstuhl für Soziologie und Sozialanthro-<br />

pologie verbunden ist, aber vor allem durch empirische<br />

Studien in den Transformationsländern als Sozialwis-<br />

senschaftler wohl über den fundiertesten Überblick über<br />

die globale Entwicklung seit 1985 verfügt.<br />

2. Linksliberal orientierte Institutionenanalyse und darauf<br />

aufbauende ges<strong>am</strong>tgesellschaftliche Diagnostik vom<br />

Blickwinkel der Rechtssoziologie aus. Diese in vieler<br />

Hinsicht an Ralph Dahrendorf orientierte Position wird<br />

von Kálmán Kulcsár vertreten. Kulcsár war als Rechts-<br />

soziologe jahrelang Justizminister der Übergangsregie-<br />

rungen, die von der Volksdemokratie zu der heutigen<br />

politischen und verfassungsrechtlichen Konstellation<br />

führten.<br />

3. Iván Vitányi ist als politisch aktiver Soziologe ein promi-<br />

nenter Repräsentant der heutigen sozialdemokratischen<br />

Regierungspartei. Er steht dementsprechend auf dem<br />

Boden eines Neo-Marxismus, der Marktwirtschaft und<br />

parteipolitischen Pluralismus in seine Weltsicht integriert<br />

hat. Ungebrochen ist demgegenüber der Fortschrittsge-<br />

danke und das Festhalten an der Parteilichkeit der Wis-<br />

2 Károly Varga, <strong>2004</strong>, Évtékek Fénykörében (Im Lichtschein der Werte), Budapest, Akadémiai Kiadó.

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