FORSCHUNGSBERICHT 2004 - am Fachbereich ...
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WiSo-Forschungsbericht <strong>2004</strong> - Lehrstuhl für BWL, insbes. Unternehmensführung 68<br />
Das Ziel des Forschungsprojekts bestand somit darin, im Rahmen einer kritischen<br />
Auseinandersetzung mit der Realoptionstheorie deren Einsatzfelder im Rahmen der<br />
wertorientierten Unternehmensführung zu überprüfen und darauf aufbauend einen<br />
Leitfaden für ihre zweckmäßige Umsetzung zu entwickeln. Hierfür wurden zunächst<br />
die Grundzüge der Realoptionstheorie dargelegt, um auf dieser Basis deren Eignung<br />
und d<strong>am</strong>it ihre konkreten Anwendungsmöglichkeiten zu untersuchen. Es zeigte sich,<br />
dass diese Theorie schon wegen ihrer Grundkonzeption nicht geeignet ist, sich zu-<br />
künftig zum alleinigen Standardverfahren der wertorientierten Unternehmensführung<br />
zu entwickeln. Aus bewertungstechnischer Sicht repräsentiert sie nämlich keinen Er-<br />
satz, sondern vielmehr eine Ergänzung des traditionellen Kapitalwertverfahrens. Hier<br />
stiftet sie einen Nutzen, indem sie die Flexibilität eines Investitionsobjekts bzw. einer<br />
Strategiealternative systematisch erfasst und bewertet, um zus<strong>am</strong>men mit dem Dis-<br />
counted Cash Flow-Verfahren dessen tatsächlichen Kapitalwert abzubilden.<br />
Die Anwendung der Realoptionstheorie in der betrieblichen Praxis gestaltet sich in-<br />
des aufgrund gewisser Einschränkungen der ihr zugrunde liegenden Annahmen zum<br />
Teil überaus komplex. Für ihren zweckmäßigen Einsatz gilt es daher zwischen dem<br />
daraus resultierenden Erkenntniszugewinn und dem d<strong>am</strong>it verbundenen Aufwand<br />
abzuwägen. Die Diskussion hierzu offenbarte, dass sich eine Einbindung realer Opti-<br />
onen in erster Linie im Rahmen des strategischen Entscheidungsprozesses empfiehlt<br />
und dort insbesondere in solchen Situationen, in denen das Management sich mit<br />
erheblichen Unsicherheiten konfrontiert sieht. Auf welche Weise diese Integration<br />
idealerweise zu erfolgen hat, zeigt nachfolgende Abbildung zus<strong>am</strong>menfassend auf:<br />
Strategische<br />
Strategieformulierung Strategie-<br />
Identifikation<br />
Analyse<br />
und -auswahl<br />
implementierung<br />
Management<br />
Identifikation<br />
Identifikation<br />
von<br />
von Bewertung<br />
Bewertung<br />
von<br />
von<br />
Management<br />
Management<br />
von<br />
von<br />
Identifikation Bewertung<br />
Management<br />
Realoptionen<br />
Realoptionen<br />
Identifikation Realoptionen<br />
Bewertung<br />
Realoptionen<br />
Realoptionen Management<br />
Realoptionen<br />
Realoptionen<br />
Realoptionen<br />
Realoptionen<br />
Realoptionen<br />
Realoptionen<br />
• Erfassung potenzieller<br />
Realoptionen<br />
• Überprüfung der<br />
Optionsanalogien<br />
• Priorisierung der Realoptionen<br />
• Auswahl des<br />
Bewertungsmodells<br />
• Bestimmung der<br />
Bewertungspar<strong>am</strong>eter<br />
• Durchführung der<br />
Bewertung<br />
• Steuerung von Realoptionen<br />
• Anpassung der Strukturen<br />
und Systeme<br />
• Information, Schulung und<br />
Motivation der Mitarbeiter<br />
Abbildung: Prozessmodell zur Operationalisierung der Realoptionstheorie