FORSCHUNGSBERICHT 2004 - am Fachbereich ...

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

WiSo-Forschungsbericht 2004 - Lehrstuhl für Soziologie und Sozialanthropologie 246 Form, die über die konkreten situativen Bedingungen hinweggeht oder diese als the- oretisch uninteressante 'externe' Rahmenbedingungen marginalisiert. 2. >Reichtum< – alles eine Frage des Geldes? Ökonomische Ungleichheiten lassen sich nicht valide anhand von Einkommens- daten allein abschätzen. Wenn z.B. Gewinne von Unternehmen nicht ausgeschüttet sondern reinvestiert oder für Rücklagen verwendet werden, dann erscheinen diese Einkommen beim Eigentümer nicht unmittelbar auf, sie vermehren aber sein Vermö- gen. Auch Aktienkurse drücken den Wert von Unternehmen und damit auch den von Wertpapieren häufig nur sehr verzerrt aus. Und der Einheitswert von Häusern und Grundstücken liegt meist erheblich unter dem Marktwert, der wiederum starken Schwankungen ausgesetzt ist. Folgt man dem Vorschlag von Pierre Bourdieu, der verschiedene Kapitalformen von- einander unterscheidet, die jeweils in spezifischen “Währungen“ gemessen werden, dann erhebt sich die – nicht nur methodisch gesehen – bisher höchst unzureichend geklärte Frage der Konvertibilität von >Sozialkapital< und >Kulturellem Kapital< in >Ökonomisches KapitalGeld< ist folglich von dem jeweils spezifischen >Kapi- tal< zu unterscheiden das für (vorgeblich gewinnträchtige) Investitionen zur Verfü- gung steht. Letzteres schließt etwa auch die Möglichkeit ein, Geld für Unternehmun- gen oder Arbeitsleistungen nachzufragen und auch Sicherheiten für die nachgefrag- ten Geldsummen bieten zu können. In diesem Sinn ist Kapital auch mit dem Besitz 4 von Verwertungschancen verknüpft, die als Komplemente zu den vorhandenen Geldmitteln ebenfalls eine spezifische Ausformung von Vermögen beinhalten. Der Begriff >Kapitalvermögen< hat daher zwei komplementäre Bedeutungen: das Ange- bot von Geld einerseits und Möglichkeiten zu Investitionen andererseits. Der Reich- tum von individuellen oder korporativen Akteuren kann daher nur als Prozess im Rahmen komplexer Netzwerke bestimmt werden. Zu all diesen objektiven Schwierigkeiten, den Reichtum von Akteuren empirisch zu bestimmen, kommen noch massive Interessen der Besitzenden selbst, ihren Reich- tum nicht allzu genau bekannt werden zu lassen. Hier versagt die Analyse von meist in herkömmlichen Surveys gewonnenen Individualdaten und exaktere Methoden und neue Techniken der empirischen Datenerfassung sind in der Soziologie neu zu ent- wickeln. Vor allem ist hier die Selbstangabe der Besitzenden und Reichen allein
WiSo-Forschungsbericht 2004 - Lehrstuhl für Soziologie und Sozialanthropologie 247 genommen als zu wenig reliabel und zu wenig valide anzusehen. Daher bedür- fen diese zum einen der Korrektur durch Fremdeinschätzungen und zum anderen empirischer Daten aus >unobtrusive measures
Seite 1 und 2:
FORSCHUNGSBERICHT 2004 Ausgewählte
Seite 3 und 4:
WiSo-Forschungsbericht 2004 - Vorwo
Seite 5 und 6:
WiSo-Forschungsbericht 2004 - Vorwo
Seite 7 und 8:
WiSo-Forschungsbericht 2004 - Inhal
Seite 9 und 10:
WiSo-Forschungsbericht 2004 - Betri
Seite 11 und 12:
WiSo-Forschungsbericht 2004 - Lehrs
Seite 13 und 14:
Seite 15 und 16:
Seite 17 und 18:
Seite 19 und 20:
Seite 21 und 22:
Seite 23 und 24:
Seite 25 und 26:
Seite 27 und 28:
Seite 29 und 30:
Seite 31 und 32:
Seite 33 und 34:
Seite 35 und 36:
Seite 37 und 38:
Seite 39 und 40:
Seite 41 und 42:
Seite 43 und 44:
Seite 45 und 46:
Seite 47 und 48:
Seite 49 und 50:
Seite 51 und 52:
Seite 53 und 54:
Seite 55 und 56:
Seite 57 und 58:
Seite 59 und 60:
Seite 61 und 62:
Seite 63 und 64:
Seite 65 und 66:
Seite 67 und 68:
Seite 69 und 70:
Seite 71 und 72:
Seite 73 und 74:
Seite 75 und 76:
Seite 77 und 78:
Seite 79 und 80:
Seite 81 und 82:
Seite 83 und 84:
Seite 85 und 86:
Seite 87 und 88:
Seite 89 und 90:
Seite 91 und 92:
Seite 93 und 94:
Seite 95 und 96:
Seite 97 und 98:
Seite 99 und 100:
Seite 101 und 102:
Seite 103 und 104:
Seite 105 und 106:
Seite 107 und 108:
Seite 109 und 110:
Seite 111 und 112:
Seite 113 und 114:
Seite 115 und 116:
Seite 117 und 118:
Seite 119 und 120:
Seite 121 und 122:
Seite 123 und 124:
Seite 125 und 126:
Seite 127 und 128:
Seite 129 und 130:
Seite 131 und 132:
Seite 133 und 134:
Seite 135 und 136:
Seite 137 und 138:
Seite 139 und 140:
Seite 141 und 142:
WiSo-Forschungsbericht 2004 - Volks
Seite 143 und 144:
Seite 145 und 146:
Seite 147 und 148:
Seite 149 und 150:
Seite 151 und 152:
Seite 153 und 154:
Seite 155 und 156:
Seite 157 und 158:
Seite 159 und 160:
Seite 161 und 162:
Seite 163 und 164:
Seite 165 und 166:
Seite 167 und 168:
Seite 169 und 170:
Seite 171 und 172:
Seite 173 und 174:
Seite 175 und 176:
Seite 177 und 178:
Seite 179 und 180:
Seite 181 und 182:
Seite 183 und 184:
Seite 185 und 186:
Seite 187 und 188:
Seite 189 und 190:
Seite 191 und 192:
Seite 193 und 194:
WiSo-Forschungsbericht 2004 - C. In
Seite 195 und 196:
Seite 197 und 198:
Seite 199 und 200:
Seite 201 und 202:
Seite 203 und 204: WiSo-Forschungsbericht 2004 - Lehrs
Seite 215 und 216: WiSo-Forschungsbericht 2004 - D. So
Seite 253: WiSo-Forschungsbericht 2004 - Lehrs
Seite 281 und 282: WiSo-Forschungsbericht 2004 - Profe
Seite 295: WiSo-Forschungsbericht 2004 - Profe
Alle anzeigen

FORSCHUNGSBERICHT 2004 - am Fachbereich ...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?