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FORSCHUNGSBERICHT 2004 - am Fachbereich ...

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WiSo-Forschungsbericht <strong>2004</strong> - Lehrstuhl für VWL, insbes. Intern. Wirtschaftsbeziehungen 137<br />

Für die internationale Wanderung konnten überwiegend Beschäftigungsmöglichkei-<br />

ten und der Anteil ausländischer Arbeitnehmer sowie die Größe des Arbeitsmarktes<br />

als Einflussfaktor für Wanderungsbewegungen ausgemacht werden. Lohn- und Ein-<br />

kommensunterschiede erwiesen sich hingegen als eher unbedeutend. Oftmals un-<br />

beachtet blieb für die Untersuchung internationaler Wanderungsbewegungen die<br />

Entfernungsvariable, für die im Gegensatz zur bestehenden Literatur ein signifikanter<br />

Einfluss nachgewiesen werden konnte. In jüngeren Analysen war die Variable Infor-<br />

mationsmöglichkeiten, also der Einfluss von Netzwerken, häufiger im Mittelpunkt der<br />

Untersuchung gestanden, jedoch ohne eine umfassende Erklärung der Wande-<br />

rungsströme geben zu können, da andere wanderungsbeeinflussende Determinan-<br />

ten unberücksichtigt blieben. In dieser Untersuchung liegt ihr Erklärungsanteil bei<br />

mehr als einem Drittel.<br />

Für die Binnenwanderung in Deutschland ist der Einfluss von Lohnunterschieden<br />

auf die Wanderungsbewegungen in (Ges<strong>am</strong>t-) Deutschland für die Jahre 1998 und<br />

2001 insignifikant. Ein Einfluss der Beschäftigungsmöglichkeiten (Arbeitslosenquote<br />

und Zahl der offenen Stellen) für die Wanderung innerhalb der ges<strong>am</strong>ten Republik<br />

blieb in vielen Untersuchungen oftmals unberücksichtigt, obwohl ihr Anteil in dieser<br />

Analyse in etwa ein Drittel beträgt. Ähnliches gilt für die Distanzüberwindung, die für<br />

die Binnenwanderung in Deutschland eindeutige Ergebnisse liefert.<br />

Zus<strong>am</strong>menfassend kann festgehalten werden, dass die Überprüfung der einzelnen<br />

Variablen in den aufgestellten Wanderungsmodellen mit den Ergebnissen früherer<br />

empirischer Analysen übereinstimmt. Die Wanderungsmodelle in dieser Untersu-<br />

chung haben aber den entscheidenden Vorteil, dass sie auch bei Einbezug aller mik-<br />

ro- und makroökonomischen Einflussvariablen weiterhin Bestand haben. Zudem<br />

konnten die einheitlichen Einflussfaktoren, die die internationale Wanderung inner-<br />

halb Europas und die intranationale Wanderung in Deutschland bestimmen, auch für<br />

Migrationsbewegungen von europäischen Ländern in die einzelnen Bundesländer in<br />

Deutschland bestätigt werden.<br />

Als Hauptgrund für das fehlende bzw. geringe Migrationsvolumen innerhalb der eu-<br />

ropäischen Union und innerhalb Deutschlands ist in erster Linie die Zufriedenheit der<br />

Bürger zu nennen. Umfassende soziale Sicherungsleistungen und staatliche Unter-<br />

stützungen sorgen dafür, dass die Migrationskosten für den Einzelnen im Falle eines<br />

Wohnortwechsels höher ausfallen. Denn selbst wenn Menschen unter Arbeitslosig-

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