02.12.2012 Aufrufe

FORSCHUNGSBERICHT 2004 - am Fachbereich ...

FORSCHUNGSBERICHT 2004 - am Fachbereich ...

FORSCHUNGSBERICHT 2004 - am Fachbereich ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

WiSo-Forschungsbericht <strong>2004</strong> - Professur für Sozialpolitik 274<br />

4. Ausführlicher Bericht von einem ausgewählten Forschungsprojekt:<br />

Entwicklung eines Schemas für eine „Stellenangebotsges<strong>am</strong>trechnung“<br />

Bearbeiter: Prof. Dr. H. Scherl<br />

Im Kontrast zu den vielfältigen statistischen Analysen zu Bestandsgrößen und Be-<br />

wegungsvorgängen (Stromgrößen) von Arbeitslosigkeit weiß man in vielen Ländern<br />

wenig über das Gegenstück auf Seiten der Arbeitsnachfrage, nämlich das Stellenan-<br />

gebotsgeschehen. Dazu gibt es meist nur Daten über die bei staatlichen Arbeitsver-<br />

mittlungsdiensten gemeldeten Stellenangebote, die bekanntlich nur einen Bruchteil<br />

des ges<strong>am</strong>ten Stellenangebots darstellen. In Deutschland ist der Wissensstand zwar<br />

seit den 90er Jahren etwas besser, seit in jährlichen Betriebsbefragungen (Stichpro-<br />

ben) im Auftrag des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) das betrieb-<br />

liche Stellenangebot zu bestimmten Zeitpunkten erfasst und auf die Ges<strong>am</strong>twirt-<br />

schaft hochgerechnet wird. Dabei werden außerdem auch die Zeitdauern einzelner<br />

Phasen von erfolgreichen Stellenangeboten ermittelt, so die Zeit des zeitlichen Vor-<br />

laufs der Bewerbersuche vor dem geplanten Einstellungstermin, die tatsächliche<br />

Suchzeit bis zur Einigung mit ausgewählten Bewerbern, Vakanzzeiten nach dem ge-<br />

planten Einstellungstermin und so genannte „Besetzungszeiten“ zwischen dem Zeit-<br />

punkt der Einigung und dem tatsächlichen Dienstantritt.<br />

Bislang fehlten jedoch Kenntnisse über ges<strong>am</strong>twirtschaftliche Stellenangebotsbe-<br />

stände im Jahresdurchschnitt sowie über die Ges<strong>am</strong>tzahl der Stellenangebote im<br />

Jahresverlauf und dabei insbesondere über die Zahl und Anteile von Stellenangebo-<br />

ten, bei denen die Stellenbesetzung nur verzögert, d.h. mit Vakanzzeiten, oder gar<br />

nicht gelingt. Sie wären für die Diagnose des Ausmaßes und der Ausprägung von<br />

„Mismatch-Arbeitslosigkeit“ nützlich, insbesondere bezüglich der arbeitsmarktpoli-<br />

tisch bedeuts<strong>am</strong>en Frage, inwieweit sich Arbeitslosigkeit allein mit arbeitsmarktpoliti-<br />

schen Mitteln zur Verbesserung von Marktausgleichsprozessen, u.a. durch verbes-<br />

serte Arbeitsvermittlung, verringern ließe.<br />

Das Projekt einer „Stellenangebotsges<strong>am</strong>trechnung“ für Deutschland stellt eine Fort-<br />

setzung zu dem im Vorjahr durchgeführten Projekt „Stellenbesetzungsschwierigkei-<br />

ten <strong>am</strong> deutschen Arbeitsmarkt“ (siehe WiSo-Forschungsbericht 2003, S. 287f.) dar.<br />

Dabei sollte versucht werden, anhand von rechnerischen Zus<strong>am</strong>menhängen zwi-<br />

schen Bestands- und Stromgrößen die verfügbaren Daten über das Stellenange-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!