FORSCHUNGSBERICHT 2004 - am Fachbereich ...

WiSo-Forschungsbericht 2004 - Lehrstuhl für VWL, insbes. Wirtschaftstheorie 174
gemeinsam angeboten werden, begünstigt diese Oligopolisierung der Märkte, da nur
die großen Versicherungskonzerne die Mittel haben, hier aktiv zu werden. Schließlich
sei erwähnt, dass die dominanten Unternehmen in der Regel sowohl Erstversiche-
rungsprodukte wie auch Rückversicherungsleistungen anbieten. Auch über Aktien-
pakete findet eine starke Vernetzung statt. Beispielsweise hält die Allianz etwa 20%
an der Münchener Rück und knapp 5% an AMB Generali.
Vor diesem Hintergrund ist es erstaunlich, dass die ökonomische Theorie bisher sehr
wenig über das Marktgeschehen im Versicherungssektor unter oligopolistischer
Struktur zu sagen hat. Während die ökonomische Theorie in der Regel entweder
vollständigen Wettbewerb annimmt oder aber eine Monopolsituation, ist die Realität
doch durch das Vorhandensein einiger weniger dominanter Unternehmen, also eine
klassische Oligopolsituation, geprägt.
Im vorliegenden Projekt geben wir einen Überblick über existierende Modelle zur Be-
schreibung von Oligopolen auf Versicherungsmärkten und entwickeln ein eigenes
Modell, um bestimmte Kriterien wie zum Beispiel Informationsasymmetrien und un-
terschiedliche Präferenzen der Versicherungsnehmer besser greifen zu können.
5. Veröffentlichungen des Lehrstuhls in 2004
Sonnenholzner, M. und A. Wambach: Oligopoly in insurance markets, Encyclope-
dia of Actuarial Science, John Wiley & Sons
Sonnenholzner, M. und A. Wambach: Moral hazard, Encyclopedia of Actuarial Sci-
ence, John Wiley & Sons
Wambach, A: Gentechnologie und Versicherbarkeit sozialer Risiken, in H. Rische
und W. Schmähl (Hrsg.), Gesundheits- und Alterssicherung - gleiche Heraus-
forderung, gleiche Lösung?, LIT Verlag