FORSCHUNGSBERICHT 2004 - am Fachbereich ...

WiSo-Forschungsbericht 2004 - Lehrstuhl für Soziologie 211
4.724 Abbrüche zu berichten, waren es im Jahr 2003 7.645. Dies entspricht einer
Zunahme von rund 62 Prozent. Die Abbildung gibt diese Entwicklungen wider:
Abbildung: Die Entwicklung von Schwangerschaften, Lebendgeburten und Schwan-
gerschaftsabbrüchen 10- bis 17-jähriger weiblicher Jugendlicher in Deutschland zwi-
schen 1996 und 2003 (Index: Basis 1996 = 100)
Für die Zunahme an Schwangerschaften, insbesondere aber für den erheblichen
Anstieg an Schwangerschaftsabbrüchen unter Minderjährigen sind mehrere Faktoren
verantwortlich, darunter sowohl biologisch als auch sozial und ökonomisch ableitba-
re. Eine wesentliche Bedeutung kommt dem (Un-) Wissen über Sexualität, Verhü-
tung und Ansteckungsgefahren zu. Dieses Wissen haben wir mit 14 Aussagen ge-
messen und zu einem Summenindex verarbeitet, der zwischen 0 (keinerlei richtige
Aussage) bis 14 (alle Aussagen richtig beantwortet) reicht. Als best informierte Be-
fragtengruppe erweisen sich die 16-17-jährigen Onlinebefragten: Ihr Mittelwert auf
dem Wissensindex liegt bei m=9,9 (s=2,5). Die volljährigen Nürnberger/innen folgen
auf dem zweiten (m=9,0, s=1,9), die 13-15-Jährigen auf dem dritten Platz (m=8,0,
s=2,4). Diese Unterschiede sind statistisch höchst signifikant.
In diesen Werten spiegelt sich sehr gut die unterschiedliche Bedeutung, die der Se-
xualität in den verschiedenen Altersgruppen zukommt: Offensichtlich ist unter den
jüngsten Befragten das sexuelle Interesse erst parziell ausgebildet - Wissen über