FORSCHUNGSBERICHT 2004 - am Fachbereich ...

WiSo-Forschungsbericht 2004 - Lehrstuhl für BWL, insbes. Bank- und Börsenwesen 51
scheiden. Auf Basis einer empirischen Untersuchung, die die Bi-
lanzen der 65 größten Versicherer mit einem kumulierten Markt-
anteil von 90% verwendet, werden die in der Literatur diskutier-
ten Erfolgsdeterminanten Vertriebsweg, Rechtsform, Größe und
Spezialisierung untersucht. Dabei konnte die Vorteilhaftigkeit von
Vertriebskooperationen mit Kreditinstituten belegt werden.
Gleichzeitig weisen die Ergebnisse der Untersuchung auf die
Notwendigkeit einer nachhaltigen Regelung der Einlagensiche-
rung im Lebensversicherungsbereich hin.
3.6 Finanzierungseffekte in Konzernen und Implikationen für die Corporate
Governance - Eine empirische Analyse (Dissertation)
Bearbeiter: Dipl.-Kff. Daniela Kiehn
Charakterisierung: Frau Kiehn analysiert spezielle Aktionärs- und Gläubigerrisiken in
Konzernstrukturen. Ziel ist es, festzustellen, welche Risiken in
Verflechtungsstrukturen zum Tragen kommen, wer davon betrof-
fen ist und ob diese potenziellen Risiken in der deutschen Kon-
zernpraxis auch Relevanz besitzen. Dabei fokussiert die Arbeit
auf Finanzierungswirkungen in Industriekonzernen. Im Mittel-
punkt der Betrachtung stehen der „Pyramideneffekt“ und der
„Tresoreffekt“. Die Ergebnisse liefern Ansatzpunkte für die Aus-
gestaltung einer verbesserten Corporate Governance für Kon-
zerne, die einhergeht mit einer Aufwertung der Funktions- und
Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes Deutschland. Hierfür er-
folgt eine detaillierte Auseinandersetzung mit ausgewählten
Sachverhalten des Aktionsplans der Europäischen Kommission.
Ergebnis ist, dass die von der Europäischen Kommission kriti-
sierten Pyramidenstrukturen für Deutschland in hohem Maße re-
levant sind und spezielle aktionärs- und gläubigerschädigende
Wirkungen entfalten.