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FORSCHUNGSBERICHT 2004 - am Fachbereich ...

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WiSo-Forschungsbericht <strong>2004</strong> - Lehrstuhl für BWL, insbes. Industriebetriebslehre 129<br />

getroffenen Qualitätsvereinbarungen, großer Fertigungstiefe bzw. hoher Wertschöp-<br />

fung sowie Lieferbereitschaft und -flexibilität durch eine enge Zus<strong>am</strong>menarbeit mit<br />

lokalen Lieferanten.<br />

Besitzt ein chinesischer Zulieferer neben Preisvorteilen auch hohe Fertigungskompe-<br />

tenz bzw. -potenzial, so könnte eine Bewegung direkt in Richtung der Outpacing-<br />

Position in Gang kommen. Hierdurch wird versucht, das chinesische Lieferunterneh-<br />

men vom reinen Billiganbieter, der nur Preisvorteile bietet, zu einem Anbieter mit<br />

hochwertigen Produkten zu wandeln. Eine vielversprechende Gestaltungsmöglichkeit<br />

für eine Outpacing-Beschaffungsstrategie in China besteht erfahrungsgemäß zurzeit<br />

vor allem in der Beschaffung bei Unternehmen mit ausländischer Beteiligung entlang<br />

der chinesischen Küste.<br />

Der letzte Schritt der Analyse ist schließlich der Frage der Implementierung der Be-<br />

schaffungsstrategie gewidmet. Zehn Handlungsinstrumente stellen für die Unter-<br />

nehmenspraxis in Bezug auf Beschaffungsverlagerung, Lieferantenauswahl, Aufbau<br />

partnerschaftlicher Beziehungen, Umwandlung indirekter in direkte Beschaffung, Ri-<br />

sikomanagement hinsichtlich Vertragssprache, Rechtswahl, Schutz geistigen Eigen-<br />

tums und Wechselkurssicherung, Transportkonsolidierung, Personalmanagement vor<br />

Ort, Informationsgewinnung sowie Besonderheiten bei Chinageschäften Entschei-<br />

dungshilfen bereit und erlauben d<strong>am</strong>it den Aufbau von Erfolgspotenzialen für die Be-<br />

arbeitung des chinesischen Beschaffungsmarktes. Zusätzlich werden vielfältige kul-<br />

turell relevante Hinweise gegeben, z. B. wie ein deutscher Einkäufer in China „sein<br />

Gesicht nicht verliert“ und „eine gute Figur macht“.<br />

Die Wahl adäquater Markteintritts- bzw. -bearbeitungsformen lässt jedoch keinesfalls<br />

allgemein gültige Aussagen zu. Da es keinem Unternehmen gelingen dürfte, alle<br />

Handlungsempfehlungen in idealer Art und Weise zu berücksichtigen, ist nochmals<br />

zu betonen, dass die Frage nach der richtigen Engagementform nur über einen Ver-<br />

gleich mehrerer Handlungsmöglichkeiten unter Berücksichtigung der marktbezoge-<br />

nen Rahmenbedingungen sowie der unternehmensspezifischen Besonderheiten zu<br />

beantworten ist.<br />

Je nach dem Ausmaß, in dem ein konkretes Unternehmen den aus den Umset-<br />

zungsverfahren resultierenden Voraussetzungen für ein zufrieden stellendes China-<br />

geschäft gerecht zu werden vermag, sollten China-„Neulinge“ ihre Ambitionen in der<br />

Volksrepublik entweder kritisch überdenken oder gezielt mittels einer adäquaten En-

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