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FORSCHUNGSBERICHT 2004 - am Fachbereich ...

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WiSo-Forschungsbericht <strong>2004</strong> - Lehrstuhl für Soziologie 210<br />

4. Ausführlicher Bericht von einem ausgewählten Forschungsprojekt:<br />

„Aufgeklärt, doch ahnungslos“. Sexualität, Empfängnis und Verhütung unter<br />

Jugendlichen und Erwachsenen in Nürnberg (Dr. Reinhard Wittenberg)<br />

In diesem vom Referat für Jugend, F<strong>am</strong>ilie und Soziales der Stadt Nürnberg, den<br />

Nürnberger Nachrichten, ICON ADDED VALUE Gmbh, Nürnberg, sowie der Grünen-<br />

thal GmbH, Aachen, geförderten Projekt wurden in Nürnberg mit 1.397 Schüler/innen<br />

in 61 Klassen der 8. Klassenstufe an 40 Schulen aller Schultypen „Klassenraumbe-<br />

fragungen“, mit 844 16- und 17-Jährigen „Onlinebefragungen“ und mit 1.637 Volljäh-<br />

rigen Computer unterstützte „Telefoninterviews“ durchgeführt. Außerdem fanden Be-<br />

obachtungen von sexualpädagogischen Unterrichtseinheiten im Gesundheitsstudio<br />

des Gesundheits<strong>am</strong>tes, Inhaltsanalysen einschlägiger Artikel in Schulbüchern, Auf-<br />

klärungsbroschüren und Jugendzeitschriften („Bravo“) zwischen 1970 und 2003 so-<br />

wie Themen zentrierte Gruppendiskussionen Jugendzentren statt. Wozu dieser Auf-<br />

wand?<br />

Die demografische Entwicklung Deutschlands sorgt in den letzten Jahren für Diskus-<br />

sionsstoff. Nehmen wir einen der vielen dafür wichtigen Aspekte heraus und betrach-<br />

ten die Zahl an Schwangerschaften, Geburten und Schwangerschaftsabbrüchen im<br />

Zeitraum zwischen 1996 und 2003. Zahlen des Statistischen Bundes<strong>am</strong>ts belegen,<br />

dass für Frauen aller Altersklassen insges<strong>am</strong>t ein geringer Rückgang sowohl der<br />

Zahl an Schwangerschaften (um 9 Prozent), an Lebendgeborenen (11 Prozent) als<br />

auch an Schwangerschaftsabbrüchen (2 Prozent) vorliegt.<br />

Dieser Rückgang ist jedoch nicht in allen Altersgruppen zu beobachten. Bei jungen<br />

Frauen trifft vielmehr das Gegenteil zu: Unter den Minderjährigen im Alter von 10 bis<br />

17 Jahren ist die Zahl der Schwangerschaften um rund 35 Prozent gestiegen; in der<br />

jüngsten Alterklasse der 10- bis 15-Jährigen beläuft sich der entsprechende Zuwachs<br />

sogar auf 59 Prozent.<br />

Allerdings wurde nur ein geringer Anteil der Schwangerschaften in dieser Altersgrup-<br />

pe auch tatsächlich mit der Geburt eines lebensfähigen Säuglings beendet: Bei den<br />

10- bis 17-Jährigen insges<strong>am</strong>t nimmt die Zahl der Lebendgeborenen zwischen 1996<br />

und 2003 nur um 10 Prozent zu, bei den 10- bis 15-Jährigen stagniert die Geburten-<br />

zahl. Im Vergleich zu der Zahl der Lebendgeburten dieser Altersgruppe ist die Zahl<br />

der Schwangerschaftsabbrüche dagegen erheblich gestiegen: Waren für 1996 noch

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