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FORSCHUNGSBERICHT 2004 - am Fachbereich ...

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WiSo-Forschungsbericht <strong>2004</strong> - Professur für Sozialpolitik 276<br />

jeweils über drei Viertel aus. Dies legt die Vermutung nahe, dass auch von den<br />

bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Stellenangeboten, bei denen es<br />

sich bekanntlich überwiegend um bereits vakante Stellen handelt, ein großer<br />

Teil letztlich erfolglos abgemeldet wird.<br />

• Neben den bei den Betriebsbefragungen im Auftrag des IAB erfassten vakanten<br />

Stellen, für die noch nach Bewerbern gesucht wird, gibt es immer auch eine be-<br />

trächtliche Anzahl von vakanten Stellen, bei denen die später einzu-<br />

stellenden Bewerber zwar schon gefunden, aber erst zu einem späteren Termin<br />

eingestellt werden (können). Offensichtlich handelt es sich dabei meist um Be-<br />

werber, die noch anderweitig in Beschäftigung stehen, was vermuten lässt,<br />

dass es unter den Arbeitslosen häufig keine gleichwertigen Bewerber gibt. Der<br />

jahresdurchschnittliche Bestand solcher Vakanzen lag im Jahr 2001 in Deutsch-<br />

land in einer Größenordnung zwischen 100.000 bis 150.000.<br />

Insges<strong>am</strong>t zeigen die Untersuchungsergebnisse, dass es 2001 in Deutschland trotz<br />

hoher Arbeitslosigkeit dennoch beträchtliche Stellenbesetzungsschwierigkeiten gab –<br />

auch in Ostdeutschland, dort lediglich etwas schwächer ausgeprägt.<br />

Die Untersuchungsbefunde, insbesondere der hohe Anteil an letztlich erfolglos be-<br />

endeten Stellenangeboten, deuten darauf hin, dass Mismatch-Arbeitslosigkeit in<br />

Deutschland weniger darauf beruht, dass potenziell zueinander passende Arbeitslo-<br />

se und Stellenangebote infolge fehlender Markttransparenz nicht rechtzeitig zuein-<br />

ander finden, sondern überwiegend darauf, dass es zu den Stellenangeboten im Ar-<br />

beitslosenbestand an örtlich, fachlich und im Anspruchsniveau passenden Bewer-<br />

bern fehlt. Berücksichtigt man, dass ein Großteil der erfolglos beendeten Stellenan-<br />

gebote angeblich erfolglos blieb, weil Bewerber nicht bereit waren, die angebotenen<br />

Beschäftigungsbedingungen (Lohn, Arbeitszeiten, Tätigkeitsinhalte) zu akzeptieren,<br />

so stellt sich aktuell die Frage, ob sich daran nach Inkrafttreten von „Hartz IV“ in Fol-<br />

ge vielfach eingetretener oder drohender Absenkungen der Arbeitslosenunterstüt-<br />

zung, verschärfter Zumutbarkeitsregeln und verstärkten „Forderns“ deutliche Verän-<br />

derungen ergeben.

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