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impressum - KOPS - Universität Konstanz

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3. Kurskonzeptionen und -durchführungen<br />

3.1. Philosophie der deutschen Aufklärung<br />

Im Rahmen eines Sprachkurses, dessen Grundlage philosophische Texte sein<br />

sollen, empfiehlt es sich - nicht zuletzt aufgrund der o.e. Heterogenität der<br />

Lernergruppe -, in der ersten Sitzung ein ausführliches Brainstorming bezüglich der<br />

Frage, was die einzelnen Teilnehmer unter dem Begriff Philosophie verstehen,<br />

durchzuführen. Dieses Brainstorming kann man im Hinblick auf die speziellere<br />

Thematik "Aufklärung" auch noch eingrenzen, indem zusätzlich danach gefragt wird,<br />

was eben Aufklärung sein könnte. Die Ergebnisse werden sodann gesammelt,<br />

verglichen und bilden auch gleichermaßen den Anknüpfungspunkt zu einer<br />

einführenden Kurzdefinition der beiden Begriffe. So wäre es sinnvoll, als Resümee<br />

quasi die vier "traditionellen" Fragen der Philosophie zu präsentieren: 1.) Was kann<br />

ich wissen? (→ Erkenntnistheorie), 2.) Was soll ich tun? (→ Ethik und<br />

Gesellschaftstheorie), 3.) Was darf ich hoffen? (→ Religionsphilosophie), 4.) Was ist<br />

Schönheit? (→ Ästhetik).<br />

Sollte beim Brainstorming bezüglich des Begriffs Aufklärung kein befriedigendes<br />

Resultat erzielt werden, d.h., sollte keinerlei Vorwissen der Kursteilnehmer "aktiviert"<br />

werden können, bietet sich eine morphologische Analyse des Worts an, deren<br />

Entwicklung im Kurs voraussichtlich eine geeignete Überleitung zu einer<br />

ausgewählten Lektüre definitorischer Texte bildet. Hiermit ist insbesondere die von<br />

Bahr (1974) herausgegebene Textsammlung gemeint, in der sich u.a. auch der<br />

berühmt gewordene Aufsatz von Kant "Beantwortung der Frage: Was ist<br />

Aufklärung?" befindet.<br />

Sind einmal die programmatischen Leitgedanken der Aufkärungsphilosophie<br />

eingeführt, so dürfte die Beschäftigung mit spezielleren Texten verschiedener<br />

Autoren ausreichend vorbereitet sein. Die weitere thematische Gestaltung des<br />

Kurses kann dementsprechend recht frei bleiben: Bei Bedarf wäre es beispielsweise<br />

möglich, von Studierenden Referate vorbereiten zu lassen. Studentische<br />

Präsentationen dieser Art bieten ausreichend Gelegenheiten, Spracharbeit zu<br />

leisten.<br />

Besonders gut geeignet erscheint hierfür ein längerer Text von G.W. Leibniz. Es<br />

handelt sich dabei um einen der wenigen von Leibniz original in Deutsch verfaßten<br />

Texte - fast alle seine Werke schrieb Leibniz auf Französisch -: "Ermahnung an die<br />

Deutschen, ihren Verstand und ihre Sprache besser zu üben, samt beigefügtem<br />

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