impressum - KOPS - Universität Konstanz
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- RAUM kann - auch in Gedanken - nicht aufgehoben, sondern nur<br />
"ausgeleert" werden; RAUM ist die erste Bedingung der Vorstellung (die<br />
Welt ist meine VORSTELLUNG → die Welt ist "vorgestellter" RAUM; RAUM<br />
ist der "Grundfaden", auf dem sich die Objektwelt aufbaut.<br />
5.) Der Stufenbau der Wirklichkeit:<br />
- Das Leben der Pflanzen ist bloßes DASEIN;<br />
- Tiere besitzen zusätzlich dazu ERKENNTNIS, doch diese bleibt auf MOTIVE<br />
(d.h. Instinkte) beschränkt → Gattungscharakter der Tiere;<br />
- der Mensch steht an der "Spitze": er besitzt INDIVIDUALITÄT →<br />
Individualcharakter des Menschen.<br />
6.) Die moralische Bedeutung der Welt<br />
- Die Welt hat eine moralische Bedeutung;<br />
- Schopenhauer "solidarisiert" sich in dieser Hinsicht mit dem christlichen<br />
Glauben, der das Bild des ANTICHRISTEN für die Position, daß es nur eine<br />
physische Bedeutung der Welt gebe, geschaffen hat;<br />
- Tugendhaftigkeit ist weder lehr- noch mitteilbar;<br />
- Definition der TUGEND: Güte der Gesinnung;<br />
- moralisch gesehen ist der Mensch wertlos, was das menschliche Schicksal<br />
beweist, das nur aus MANGEL, ELEND, JAMMER, QUAL und TOD besteht;<br />
- das Individuum ist mit einem Bootsmann vergleichbar, der im Sturm auf<br />
seinen gebrechlichen Kahn vertraut: genauso vertrauen wir auf unsere<br />
Anschauungen, die uns aber nur die Welt als ERSCHEINUNG zeigen; wir<br />
vertrauen auf das PRINCIPIUM INDIVIDUATIONIS (die Weise, wie das<br />
Individuum die Dinge erkennt: als ERSCHEINUNG);<br />
- wer sich nicht aus der Welt der ERSCHEINUNG (Satz vom Grund,<br />
PRINCIPIUM INDIVIDUATIONIS) lösen kann, sieht auch die "ewige<br />
Gerechtigkeit" nicht, in der der "Quäler" und der "Gequälte" identisch sind.<br />
- Schopenhauer bewundert den asketischen Menschen, den er einen<br />
"Heiligen" nennt;<br />
- Wer - wie ein Asket - den Willen zum Leben verneint, ist nur noch ein rein<br />
erkennendes Wesen (ein SPIEGEL DER WELT), das keine Angst mehr hat;<br />
- die Asketen haben diese Welt hinter sich gelassen, sie befinden sich in<br />
einer "Meeresstille des Gemüts": "Nur die Erkenntnis ist geblieben, der Wille<br />
ist verschwunden."<br />
7.) Der menschliche Charakter<br />
- Der Mensch ist ein wildes Tier;<br />
- die Bändigung des Tieres Mensch ist die Zivilisation;<br />
- der Mensch verursacht Schmerz für andere (er quält um des Quälens willen,<br />
nicht, um zu überleben);<br />
- Beweis: alle Tiere fürchten sich instinktmäßig, wenn sie einen Menschen<br />
erblicken;<br />
- der schlechteste Zug des Menschen ist die SCHADENFREUDE, die<br />
einerseits eng verwandt ist mit der GRAUSAMKEIT und die andererseits den