impressum - KOPS - Universität Konstanz
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diaboli werden. Einer der markantesten Sätze, die auf diese Weise debattierbar<br />
sind, wäre etwa der folgende:<br />
"Der Mensch ist im Grunde ein wildes, entsetzliches Tier." (Schopenhauer 1992:<br />
127)<br />
Die Diskussion könnte sich nun einfach mit der Frage auseinandersetzen, ob der<br />
Mensch von Natur aus böse oder gut ist. Dadurch wäre man dann auch schon bei<br />
einer weiteren philosophischen Disziplin: bei der Ethik bzw. der<br />
Gesellschaftstheorie. Eine Frage, die in diesem Zusammenhang zu stellen wäre,<br />
könnte nun beispielsweise lauten: Warum gibt es überhaupt eine Ethik? Wenn<br />
Schopenhauer nicht recht hätte mit seiner Aussage, daß der Mensch von Natur aus<br />
schlecht sei, dann bräuchten wir doch gar keine Ethik! In diesem Sinne bieten<br />
Schopenhauers Gedanken ausreichend Angriffsfläche für kontroverse Diskussionen,<br />
sie bilden automatisch Sprechanlässe.<br />
Die Behandlung ethischer Fragen wie der obigen erlaubt es zudem, im<br />
Sprachunterricht die kulturkontrastive Komponente mit einzubeziehen. Bei einer<br />
kulturell gesehen äußerst heterogenen Lernergruppe, wie sie in einem DaF-<br />
Sprachkurs an einer deutschen <strong>Universität</strong> zu erwarten ist, lassen sich interessante<br />
Vergleiche bezüglich des Menschenbildes ziehen, Vergleiche, aus denen nicht allein<br />
die Lerner profitieren können, indem sie mehr über diverse Fremdkulturen erfahren.<br />
4. Fazit<br />
Selbst wenn die obigen Ausführungen in aller Kürze gehalten sind, so dürften sie<br />
dennoch gezeigt haben, in welchem Ausmaß der Unterricht des Deutschen als<br />
Fremdsprache von der Philosophie profitieren kann: So bietet die Thematisierung<br />
philosophischer Fragestellungen im Bereich DaF beispielsweise eine Bereicherung<br />
sowohl in sprachlicher bzw. sprachhistorischer Hinsicht als auch in<br />
landeskundlichen Belangen, ganz abgesehen von speziell fachbezogenen<br />
Aspekten, die für eine bestimmte akademische Klientel wichtig sind. Die Philosophie<br />
erfüllt dementsprechend eigentlich in vollem Umfang die Anforderungen, die die<br />
sogenannten "Hilfswissenschaften" des fremdsprachlichen Unterrichts - traditionell<br />
sind das vor allem Literaturwissenschaft, Politik, Geschichte und Geographie -<br />
aufweisen. Gerade im DaF-Unterricht sollte man es nicht dabei belassen, im<br />
Rahmen des landes- bzw. kulturkundlichen Unterrichts die einheimische Literatur<br />
und geographische, politische oder historische Besonderheiten zum Gegenstand der<br />
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