impressum - KOPS - Universität Konstanz
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Erfahrung hat zumindest der Autor im Rahmen zweier Sprachkurse gemacht, die er<br />
im Wintersemester 1995/96 sowie im Sommersemester 1996 am Sprachlehrinstitut<br />
der <strong>Universität</strong> <strong>Konstanz</strong> durchgeführt hat. Unter den Titeln "Fachsprache<br />
Philosophie: Die Philosophie der deutschen Aufklärung" und "Sprache der<br />
deutschen Philosophie: Arthur Schopenhauer" wurden zwei Kurse in der DaF-<br />
Oberstufe angeboten, die sich keineswegs über mangelnden Zulauf beklagen<br />
konnten. Damit verbunden war jeweils eine beträchtliche Heterogenität der<br />
Lernergruppen: Neben einem chinesischen Philosophiedozenten konnte ohne<br />
weiteres ein amerikanischer Ingenieur sitzen, den die wahrlich "philosophische"<br />
Wißbegier zur Teilnahme trieb. Diese Ausgangskonstellationen deuten an, wie eng<br />
die Zielgruppen- bzw. Lernzielproblematik mit der Abwägung des Problems, ob<br />
Philosophie im DaF-Unterricht fachsprachlich oder landeskundlich (geistes- bzw.<br />
kulturgeschichtlich) sein sollte, zusammenhängen.<br />
1. Prinzipielle didaktische Überlegungen<br />
1.1. Zielgruppen und deren Bedürfnisse<br />
Wer interessiert sich für einen DaF-Sprachkurs mit dem Thema Philosophie? Diese<br />
Frage kann lediglich grob von vornherein beantwortet werden: Wenn man davon<br />
ausgeht, daß die klassischen Themen der abendländischen und somit auch der<br />
deutschen Philosophie sprachlich gesehen mitunter auf recht hohem Niveau<br />
bearbeitet wurden, empfiehlt es sich, von einer potentiellen Zielgruppe, bestehend<br />
aus Lernern mit ausgezeichneten deutschen Sprachkenntnissen, also<br />
beispielsweise erfolgreiche Absolventen der PNdS bzw. DSH oder einer<br />
vergleichbaren Sprachprüfung, auszugehen. Das Sprachniveau scheint so der<br />
einzig berechenbare Faktor hinsichtlich der möglichen Zielgruppen eines<br />
universitären DaF-Sprachkurses mit dem Thema Philosophie zu sein. Ansonsten<br />
muß mit allem gerechnet werden, wie das obige Beispiel zeigt: Lerner mit<br />
unterschiedlichsten akademischen und sprachpraktischen Bedürfnissen werden den<br />
Kurs besuchen wollen. Ein ausländischer Philosophiedozent bzw. -student möchte<br />
beispielsweise eher die Fachterminologie der Philosophie im Deutschen<br />
kennenlernen. Da aber ein Kurs mit Teilnehmern, die allein ein solches Interesse<br />
Selbstverständlich bringt die Rede von Fachsprache bereits in diesem sehr allgemeinen Sinne<br />
angewandt auf die Philosophie gewisse Probleme mit sich, insofern als in der Geschichte der<br />
Philosophie sicherlich mehr als nur einmal "eine eindeutige Verständigung über den<br />
Gegenstand als den Inhalt" verschiedener Fachbegriffe (bzw. dessen, was dazu teilweise<br />
erkoren wurde) nicht möglich war und ist. Dementsprechend sollte der Terminus Fachsprache<br />
im Falle der Philosophie prinzipiell vorbehaltlich verwendet werden.<br />
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