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impressum - KOPS - Universität Konstanz

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schuldigen, daß der Autor sie wohl der Sozio-Linguistik und nicht der Konversationsanalyse<br />

zurechnet. Doch auch bei Themen wie dem Spracherwerb fehlen<br />

(zumindest) bibliographische Hinweise auf die grundlegenden Autoren und<br />

Theoretiker wie Skinner oder Piaget. Es stellt sich auch die Frage, welches<br />

Verständnis der Autor von Kernbereichen bzw. „Bindestrich-Disziplinen“ hat, wenn<br />

auch Gebiete wie „Prosodie“ überhaupt nicht berücksichtigt werden.<br />

Daß eine Einführung selektiv vorgehen muß, ist keine Frage. Doch wenn ein Autor<br />

sich schon die Mühe macht, einen anderen, neuen und vielleicht sogar rezipientenfreundlicheren<br />

Weg der Wissensvermittlung zu gehen, dann sollten auch die<br />

Bedürfnisse jener berücksichtigt werden, die nicht vor Ort Informationen und Hilfestellungen<br />

einholen können. Denn genau hier liegt das Problem, von dem sich<br />

beinahe alle Kritikpunkte ableiten lassen: Die Einführung basiert auf Kursen, die der<br />

Autor an <strong>Universität</strong>en durchgeführt hat, und zu denen auch ein Reader erstellt<br />

wurde. Besucher dieser Kurse und Besitzer des Readers können somit viel mehr<br />

von der Einführung profitieren, als dies anderen Nutzern möglich ist. Doch auch die<br />

Bedürfnisse jener Benutzer der Einführung, die diesen „Vor-Ort-Bonus“ nicht haben,<br />

könnten bei einer Neuauflage teilweise ohne größeren Aufwand befriedigt werden,<br />

würden beispielsweise klare Arbeitsanweisung und Kennzeichnungen der Basisliteratur<br />

bzw. der weiterführenden Literatur hinzugefügt.<br />

Es bleibt die Frage nach der allgemeinen Nutzbarkeit der Einführung in die Sprachwissenschaft<br />

in 100 Fragen und Antworten. Als generelle Einführung in die Sprachwissenschaft<br />

ist sie sicherlich nicht hundertprozentig geeignet. Vielmehr kann sie ein<br />

gutes Hilfsmittel zur Wissensüberprüfung und Auffrischung sein. In jedem Fall erscheint<br />

ein selektives Bearbeiten des Bandes sinnvoller als eine durchgehende Lektüre<br />

(Seminarbesucher Frankes sind hier natürlich ausgenommen, da zu erwarten<br />

steht, daß eine abschließende Klausur sich nach dem Schema der Einführung richtet).<br />

Das didaktische Konzept der Einführung ist mit Sicherheit ein gutes und<br />

ausbaufähiges. Daß dies nicht unbedingt beim ersten Schritt aus dem Seminarraum<br />

vor ein größeres „Publikum“ durchgängig gelingen kann, versteht sich von selbst;<br />

und drucktechnische bzw. urheberrechtliche Hindernisse, die den Abdruck der<br />

Basistexte verhindern, sind keinesfalls dem Autor anzulasten. Weiteren Auflagen ist<br />

zu wünschen, daß der Autor sein Konzept noch weiter ausbauen und verfeinern<br />

kann: Hierzu gehören ein Inventar von Basisbegriffen ebenso wie eine detailiertere<br />

Bibliographie. Angenehm wäre auch ein größeres Format, da die Idee, den Lesern<br />

Raum für eigene Notizen zuzugestehen nur dadurch in ihrer Anwenderfreundlichkeit<br />

geschmälert wird, daß zu wenig Platz ist, um diesen Freiraum optimal nutzen zu<br />

können.<br />

Insgesamt zeigt Frankes Band deutlich, daß Publikationen mit dem Ziel der<br />

Einführung in eine Disziplin oder der Bereitstellung von Repetitionsstoff keineswegs<br />

immer nach dem Schema F verfahren müssen, sondern neue Wege durchaus<br />

vorhanden und auch sinnvoll begehbar sind.<br />

Daniela Hartmann<br />

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