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BEITRÄGE ZUR FREMDSPRACHENVERMITTLUNG 31 (1997), 33-77
System oder aufgrund einer momentanen Gedächtnisblockade nicht einfällt. Ich
fordere daher - qua Unschärfeindikatoren - die Hörer auf, besonders aktiv und
selbständig den von mir nur angedeuteten Trend fortzuführen, um so zu einer
'Sinnschließung' zu gelangen."
Mit anderen Worten: Der Sprecher beeinflußt den Partner in seinem kommunikativen
Folgeverhalten, wobei er an ihn appelliert, die semantische Unbestimmtheit in Kauf
zu nehmen oder aktiv durch Aktivierung von Wissensbeständen auszugleichen.
3.3.3. Explikation von Formulierungsproblemen
Eine dritte Strategie läßt sich beobachten, wenn der Sprecher nicht in der Lage ist,
eine im Formulierungsprozeß auftretende Lücke selbst zu schließen. Das ist dann
der Fall,
a) wenn gar kein passender Ausdruck aktiviert werden kann und der Sprecher
metasprachlich auf das Nicht-Vorhandensein eines Lexems hinweist:
Beispiel 19: Kindersprache 31 (Aynur 12/82) (vgl. Beispiel 3)
091 a o leck! ich wä:ß nimme: wie das heißt
weiß nicht mehr
092 s heißt doch ampel
Beispiel 20: Kindersprache 74f. (Hasan 2/83a)
009 h a: schwarze linie eh wenn die das ball habe und der kind werfen
010 weiß nimmer der is do drinnen in + kreis weiß nimmer wie die
nicht mehr spricht leiser
011 das sa:n ++
sagen
012 l wie das wie das heißt
013 u feld?
014 h nä e es gibt doch (...)
Die weiteren Gesprächsverläufe zeigen, daß die Hörer sich bemühen, dem Sprecher
auszuhelfen: je nach dem Hörer bis an die kritische Stelle vermittelten Informationsstand
entweder durch Formulierungsangebote oder durch Rückfragen, die den
Sprecher zu Umschreibungen der zu bezeichnenden Sache veranlassen.
b) wenn der Sprecher die entstehende Lücke zwar ansatzweise füllt, den passenden
Ausdruck aber nicht findet:
Beispiel 21: Kindersprache 123 (Maria 8/82a)
033 m (...) un ich bin eh raum wie heischts noch?
035 muß uffpasse daß die klass nit dreckig gebt ++ gut ne?
aufpassen wird
036 g xxx
unverst.
037 h xxx
lacht
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