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Csaba Földes: Deutsche Phraseologie kontrastiv. Intra- und<br />
interlinguale Zugänge. Heidelberg: Julius Groos Verlag, 1996, 222 S.,<br />
42,- DM.<br />
In seiner Untersuchung beschäftigt sich Földes mit der kontrastiven Phraseologie<br />
am Beispiel des Ungarischen und des Deutschen. Mit einem rein interlingualen<br />
Vergleich gibt sich der Autor allerdings nicht zufrieden, sondern er ergänzt diesen<br />
Kontrast durch die Dimension des intralingualen Vergleichs.<br />
Darunter versteht Földes folgendes:<br />
1. die Gegenüberstellung der dialektalen mit den standardsprachlichen<br />
Phraseologismen;<br />
2. die Gegenüberstellung der Phraseologismen der nationalen Varietäten der<br />
deutschen Sprache: Das Deutsche ist im Gegensatz zum Ungarischen eine<br />
plurinationale (plurizentrische) Sprache, die mehrere Varietäten kennt. So<br />
existiert neben dem Deutsch der Bundesrepublik Deutschland - Földes verwendet<br />
hierfür den Terminus „Binnendeutsch“ - noch das Schweizerdeutsch und das<br />
österreichische Deutsch;<br />
3. die Gegenüberstellung des Binnendeutschen mit dem Ungarndeutschen, das als<br />
Minderheitensprache eine Sprachinsel innerhalb des Ungarischen bildet.<br />
Die Erweiterung des interlingualen Vergleichs durch die Dimension des<br />
intralingualen Aspekts ist das Innovative dieser Arbeit. Földes’ Ziel ist die Integration<br />
beider Dimensionen in ein „Mehrebenenmodell“, um Beziehungen und Hierarchien<br />
zwischen den zu untersuchenden Sprachen aufzeigen zu können.<br />
Als Materialgrundlage seiner Untersuchung verwendet Földes in Ermangelung<br />
geeigneter gesprochener Texte ausschließlich schriftliche Quellen. Die<br />
Phraseologismen entnimmt er dabei vor allem Pressetexten, Wörterbüchern,<br />
Sachbüchern und belletristischen Werken. Als Grundlage für das österreichische<br />
Deutsch bedient er sich des Datenmaterials aus dem „Zettelkatalog der<br />
Österreichischen Akademie der Wissenschaften“ (S.21). Sein so gewonnenes<br />
Korpus umfaßt insgesamt mehrere hundert Phraseologismen. 1<br />
Das Buch gliedert Földes in 9 Kapitel. In den beiden ersten Kapiteln (S.9-23) klärt<br />
der Autor seinen Phraeologiebegriff, beschreibt die Arbeitsmethode und die<br />
Zielsetzung der Untersuchung. In Kapitel 3 (S.24-31), 4 (S.32-58) und 5 (S.59-85)<br />
werden die drei verschiedenen Arten des intralingualen Vergleichs (Dialekt, Varietät<br />
und Minderheitensprache des Deutschen) besprochen, klassifiziert und mit<br />
Beispielen illustriert, um dann in Kapitel 6 (S.86-95), 7 (S.96-136) und 8 (S.137-184)<br />
auf interlingualer Ebene das Deutsche mit dem Ungarischen vergleichen zu können.<br />
Im letzten Kapitel (S.185-193) faßt Földes seine Ergebnisse zusammen, bilanziert<br />
diese und entwirft einen Ausblick für zukünftige Forschungen.<br />
Földes legt in seiner Arbeit den Phraseologiebegriff von Burger/Buhofer/Sialm<br />
zugrunde, wie er im Handbuch der Phraseologie beschrieben ist. 2 In seiner<br />
1 Das „österreichspezifische Untersuchungsmaterial“ besteht aus 990 verschiedenen<br />
Phraseologismen (S.34), das ungarndeutsche Untersuchungsmaterial aus 792 Einheiten (S.62).<br />
2 Burger,H./Buhofer,A./Sialm, A. (1982): Handbuch der Phraseologie. Berlin/New York.<br />
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