impressum - KOPS - Universität Konstanz
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aerobatischen [seiltänzerischen] Gange sind sie aber genötigt, weil sie sich hüten<br />
müssen, die Erde zu berühren, wo sie, auf das Reale, Bestimmte, Einzelne und<br />
Klare stoßend, lauter gefährliche Klippen antreffen würden, an denen ihre<br />
Wortdreimaster scheitern könnten. Denn statt Sinne und Verstand fest und<br />
unverwandt zu richten auf die anschaulich vorliegende Welt, auf das eigentlich und<br />
wahrhaft Gegebene, das Unverfälschte und an sich selbst dem Irrtum nicht<br />
Ausgesetzte, durch welches hindurch wir daher in das Wesen der Dinge<br />
einzudringen haben - kennen sie nichts als nur die höchsten Abstraktionen wie Sein,<br />
Wesen, Werden, Absolutes, Unendliches usf., gehen schon von diesen aus und<br />
bauen daraus Systeme, deren Gehalt zuletzt auf bloße Worte hinausläuft, die also<br />
eigentlich nur Seifenblasen sind, eine Weile damit zu spielen, jedoch den Boden der<br />
Realität nicht berühren können, ohne zu platzen." (Schopenhauer 1992: 30-31)<br />
Mögliche Aufgaben für die Texterschließung einerseits und die fachsprachliche<br />
Auseinandersetzung andererseits könnten wie folgt gestaltet sein:<br />
1.) Fassen Sie Schopenhauers Kritik an den Philosophen in eigenen Worten<br />
zusammen. (Hinweis: Was meinen Sie, was das Wort Philosophaster bedeuten<br />
könnte?)<br />
2.) Welche Vergleiche verwendet Schopenhauer, um seine Kritik zu verbildlichen?<br />
3.) Notieren Sie sich die Ihrer Meinung nach wichtigsten philosophischen Ausdrücke<br />
und versuchen Sie, sie zu erklären.<br />
In einer Diskussion der wichtigsten philosophischen Begriffe dieses Textabschnittes<br />
bietet sich dann vor allem eine Möglichkeit zur Überleitung zu Schopenhauers<br />
berühmtestem Begriffspaar, nämlich Wille und Vorstellung: Ausgehend von der<br />
Diskussion der oben vorkommenden Phrase anschaulich vorliegenden Welt, können<br />
zentrale Fragestellungen der (klassischen) Erkenntnistheorie eingeführt, die<br />
Verbindungen Schopenhauers zu Kant angedeutet und auf diese Weise eine<br />
vertiefende Beschäftigung eben mit dem o.e. Begriffspaar anhand von<br />
Textabschnitten vorbereitet werden.<br />
Nun sollte jedoch, wie das in der Schilderung der Lernziele bereits zum Ausdruck<br />
kam, für eine thematische Vielfalt gesorgt werden. Außerdem könnte die<br />
übertriebene Beschäftigung mit Schopenhauers Erkenntnistheorie zur massiven<br />
Demotivation auf der Teilnehmerseite führen. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich<br />
beispielsweise zur Auflockerung, gezielt anhand von markanten kurzen<br />
Schopenhauer-Zitaten bzw. Aphorismen die Argumentier- und die damit natürlich<br />
zusammenhängende allgemeine Diskutierfähigkeit der Kursteilnehmer zu schulen.<br />
Die Aufgabenstellung sollte so gestaltet sein, daß eine Gruppe die im jeweiligen<br />
Zitat zum Ausdruck kommende Position Schopenhauers zu verteidigen hat und die<br />
andere Gruppe die gegenteilige Meinung plausibel vertreten muß.<br />
Selbstverständlich ist das Interessante dabei, daß Teilnehmer u.U. zu advocati<br />
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