impressum - KOPS - Universität Konstanz
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mehr leisten, als nur zu informieren, ihre Meinung zu äußern, zu unterhalten oder zu<br />
kritisieren, wovon man bisher weitgehend ausgegangen ist.<br />
Demgegenüber sind die formalen Bausteine keine Sinneinheiten, sondern Mittel des<br />
Rezensierens; sie sind auch nicht, wie die funktionalen Bausteine, ineinander verschachtelt,<br />
sondern kommen nach- und nebeneinander vor. Häufig sind sie für ein<br />
Medium spezifisch; sie können sich aber auch auf zwei, sogar auf alle drei hier<br />
untersuchten Medien beziehen.<br />
In dem Abschnitt über formale Bausteine finden sich zwar manche Begriffe aus dem<br />
Presse-, Radio- oder Fernsehjargon wie Lead, Insert, Datenblock (was ist „Grund-,<br />
Fließ-, Body- oder Petittext“? was „rechtsbündige Stellung im Spaltensatz und<br />
Fettung“?), jedoch bleibt er insgesamt für einen Leser ohne besonderes Fachwissen<br />
verständlich.<br />
Nach den formalen Bausteinen behandelt der Autor nun in Kapitel 3 (S. 117 - 143)<br />
die möglichen Themen und Inhalte einer Filmrezension. Sie werden von ihm auch<br />
„inhaltliche Bausteine“ genannt, und in Beziehung zum Abschnitt 2.1 (Funktionale<br />
Bausteine) gesetzt.<br />
Die Liste der inhaltlichen Bausteine reicht von den Filmdaten und dem Filmthema<br />
über Personen, Inhalt, Handlung, die Form des Films (Inszenierung, Bilder, Montage);<br />
bis zur Produktion, Distribution und Rezeption eines Films.<br />
Auch hier werden kleinste Einheiten aneinandergereiht, wodurch die Aufmerksamkeit<br />
zukünftiger Rezensenten geschult wird, so daß sie später keines der Details,<br />
über das sie informieren könnten, außer Acht lassen.<br />
Als Beispiel möchte ich die „Bausteine“, die unter dem Stichwort „Montage“ aufgeführt<br />
sind, wiedergeben (S.137):<br />
„Zu den wichtigsten Informationen einer Rezension gehört,<br />
1) wie die (Buch-)Vorlage filmisch umgesetzt wurde (Realisierung),<br />
2) aus welchen Filmsequenzen der Film besteht (Filmsequenzen),<br />
3) wie der Film (nicht zu verwechseln mit der Filmhandlung...) anfängt (Anfangssequenz),<br />
4) wie der Film aufhört (Schlußsequenz),<br />
5) wie die Filmsequenzen zusammenhängen (Filmsequenzzusammenhänge),<br />
6) wie Bilder und Töne zusammenhängen (Ton-Bild-Montage),<br />
7) welchen Rhythmus die Montage der Bilder und Töne ergibt (Rhythmus),<br />
8) welche Montageformen vorkommen (Montageformen),<br />
9) nach welchem Prinzip die Filmsequenzen gedreht und montiert wurden (Dramaturgie),<br />
10) welchen etablierten Formen der Film zuzuordnen ist (Genre).“<br />
Mit Kapitel 3 hat der Autor die „Vorarbeiten“ abgeschlossen; er hat, um bei dem verwendeten<br />
Bild zu bleiben, funktionale, formale und inhaltliche Bausteine in großer<br />
Zahl zusammengetragen; nun können sie „zu einem sinnvollen Ganzen zusammengefügt“<br />
werden.<br />
In Kapitel 4 (S. 144 - 155) werden Empfehlungen zum Aufbau einer Filmrezension<br />
gegeben. Es wird dazu geraten, sich an einem der folgenden Strukturierungsprinzipien<br />
zu orientieren: chronologischer Aufbau - thematischer Aufbau - funktionaler<br />
Aufbau. In der Subgliederung wird dann das übergeordnete Prinzip mit einem<br />
der beiden anderen kombiniert, so daß Mischformen entstehen.<br />
Zur Veranschaulichung dieses Sachverhalts werden mehrere Beispiele aus der<br />
deutschen Presse herangezogen - sie machen 4 Seiten des insgesamt 12 Seiten<br />
umfassenden Abschnitts aus.<br />
Das 5. Kapitel (S. 156 - 182) ist, wie schon der Titel „Schritte des Rezensierens“<br />
verrät, als praktische Anleitung zum Schreiben gedacht. Dem Anfänger wird empfohlen,<br />
zunächst einmal auszuwählen, wobei dieses Verb sowohl auf den Film als<br />
auch auf die Kommunikationsform bezogen werden soll. Letzteres bedeutet, daß<br />
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