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BEITRÄGE ZUR FREMDSPRACHENVERMITTLUNG 31 (1997), 33-77
gerungsteile steht als Ergebnis der genutzten Planungskapazität "japan". Es zeigt
sich aber, daß die Planungszeit allein für die Suche nach einem geeigneten
Beispiel, an dem die Bestechungsthese erläutert werden kann, ausgereicht hat; die
Planung der weiteren syntaktischen Konstruktion ist noch nicht abgeschlossen.
Dafür spricht die Häufung weiterer Planungsindikatoren:
- die beiden Wortwiederholungen "japan japan" und "da da"
- der Wortabbruch "sa" mit anschließender Korrektur "sagen"
- und die gefüllte Pause "eh:".
Gleichzeitig haben die Hörer an dieser Stelle die Möglichkeit, zur Auswahl "japan"
Stellung zu nehmen: Die Betreuerin Ikbal (i) gibt schon früh, simultan zum
wiederholten "japan", mit dem bestätigenden Hörersignal "hm" grünes Licht, Aynurs
Bruder Talat (t) hingegen zeigt sich kritischer: Sein sachlicher Einwand "japan spielt
doch garnit" - orientiert am Thema "Europameisterschaft" - kommt spät, an einer
Stelle nämlich, an der Aynurs Äußerungsproduktion gerade wieder in Gang
gekommen ist. Talats Einwand zwingt Aynur zum Abbruch, der Einwand wird jedoch,
da Aynur nur das Thema "Bestechung im Fußball" verfolgt, mit "ach is doch egal" als
irrelevant weggewischt. Damit ist der Weg frei, den Gedankengang fortzuführen,
indem Aynur das bereits Gesagte wörtlich, jetzt aber ohne Verzögerungspause,
wiederholt.
3.3.2. Markierung kritischer Formulierungsleistungen
Beispiel 12: Kindersprache 65 (Hasan 6/82)
002 h (...) u:nd do war ein vo vogel oder hm ++ do
004 h war so + karte do war vogel we:
005 l sprichst bißjen lauter
006 h da war ein vogel oder sowas (...)
Beispiel 13: Kindersprache 118 (Maria 6/82)
057 g un danne gehn die mäde in in e klenneres + saal + dort mache se
kleineres
058 gummispringe odder so (...)
Beispiel 14: Kindersprache 42 (Aynur 8/83)
146 a (...) dann machen wir häuser und straßen und
147 so +
Hasan (h), Gaetano (g) und Aynur (a) bringen die drei Äußerungen
- "da war ein vogel"
- "dort mache se gummispringe"
- "dann machen wir häuser und straßen"
ohne Verzögerungsmittel zustande. Ihr Fehlen stellt die Vermutung, daß die
Sprecher Ausdrucksprobleme haben und Formulierungsflauten überwinden müssen,
in Frage. Daß die zentralen Informationsträger durch die nachgestellten gesprächsspezifischen
Formeln "oder sowas", "odder so" und "und so", die als Unschärfeindikatoren
(vgl. Müller 1980: 293) wirken, markiert werden, läßt den Schluß zu, daß
die markierten Textteile möglicherweise nicht ganz den Vorstellungen des Sprechers
gerecht werden und daß der Sprecher dem Hörer gegenüber den provisorischen
Charakter seiner Äußerungen einräumt. Dadurch, daß der Sprecher auf die