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impressum - KOPS - Universität Konstanz

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BEITRÄGE ZUR FREMDSPRACHENVERMITTLUNG 31 (1997), 126-129<br />

a Humanist Audience") die Beziehung des humanistischen Publikums zu Bruegels<br />

Gemälde "Die niederländischen Sprichwörter". Der Maler wurde nicht nur durch<br />

niederländische, sondern auch durch klassische Sprichwörter aus dem Griechischen<br />

und Lateinischen beeinflußt. Wolfgang Mieder behandelt das Thema des<br />

parömischen Minimums ("Paremiological Minimum and Cultural Literacy"). Dabei<br />

sind der hohe Bekanntheitsgrad sowie die hohe Frequenz ausschlaggebend. Er<br />

vergleicht mehrere Sprichwortlisten, die entweder als kulturelles oder als<br />

parömisches Minimum veröffentlicht wurden. Mieder macht deutlich, daß die<br />

Feststellung dieser Minima unbedingt auf wissenschaftlichen Erhebungen beruhen<br />

solle und einer Zusammenarbeit von Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen<br />

bedürfe. Diese Listen sollten auch für Lexikographen und Fremdsprachenlehrer zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Die anthropologischen Artikel beruhen auf Feldforschungen. Charles L. Briggs ("The<br />

Pragmatics of Proverb Performances in New Mexican Spanish") beschreibt den<br />

Sprichwortgebrauch in einem kleinen Dorf in New Mexico (USA). Die wichtigsten<br />

Merkmale beim Gebrauch der Sprichwörter sind dort die metasprachliche<br />

Kommentierung (mit anderen Bezeichnungen), die Identität des<br />

"Sprichwortbesitzers", der Sprichworttext, die allgemeine Bedeutung und der<br />

Kontext. Gary H. Gossen ("Chamula Trotzil Proverbs: Neither Fish nor Fowl")<br />

analysiert Gebrauch, Funktion und Bedeutung von zwölf Sprichwörtern der Maya in<br />

Mexiko.<br />

Die folgenden Artikel zeugen von der wichtigen literarischen Rolle der Sprichwörter.<br />

Carole R. Fontaine untersucht theoretische und historische Aspekte der<br />

Sprichwörter in der Bibel ("Proverb Performance in the Hebrew Bible"). Anhand von<br />

Beispielen werden Fragen der Definition, Struktur, Semantik und Funktion<br />

behandelt. Dieser Artikel ist ein eindeutiger Beweis, für die große Zahl von<br />

Sprichwörtern und sprichwortartige Texte in der Bibel. Roger D. Abrahams und<br />

Barbara A. Babcock schreiben in ihrem Artikel ("The Literary Use of Proverbs") über<br />

Sprichwörter in der Literatur. Die Beispiele zeigen, daß die Bedeutung der<br />

Sprichwörter nur im Kontext klar werden kann. Sie untersuchen die Verwendung der<br />

Sprichwörter unter anderem in den Werken von Miguel de Servantes Saavedra,<br />

Jonathan Swift und Henry David Thoreau. Daniel R. Barnes interpretiert die<br />

sprichwörtliche Sprache eines literarischen Autors ("Telling It Slant: Emily Dickinson<br />

and the Proverb"). Er stellt fest, daß Emily Dickinson die traditionelle Sprichwortform<br />

aufgibt. Sie verwendet oft sprichwörtliche Anspielungen, stellt die Wahrheit der<br />

Sprichwörter aber in Frage und manipuliert ältere Sprichwörter. Pack Carnes<br />

beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen Fabeln und Sprichwörtern ("The Fable<br />

and the Proverb: Intertexts and Reception"). Diese zwei Gattungen haben viele<br />

Gemeinsamkeiten, die anhand der Fabeln von Aesop, La Fontaine und James<br />

Thurber dargestellt werden. Carnes betont außerdem die Bedeutung des Kontextes.<br />

Studien über den Ursprung von Sprichwörtern runden den Band ab. Albert B.<br />

Friedman bringt viele Beispiele zur Geschichte des Sprichworts "Als Adam grub und<br />

Eva spann, / wo war denn da der Edelmann?" ("'When Adam Delved ...': Contexts of<br />

an Historic Proverb"). Seit dem Mittelalter war dieses Sprichwort in mehreren<br />

variierten Formen bis zum 20. Jahrhundert weit verbreitet. Die Herausbildung eines<br />

neuen amerikanischen Sprichworts wird von Wolfgang Mieder dargestellt ("'The<br />

Grass Is Always Greener on the Other Side of the Fence': An American Proverb of

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