impressum - KOPS - Universität Konstanz
impressum - KOPS - Universität Konstanz
impressum - KOPS - Universität Konstanz
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Witzeln charakterisieren. Verschiedene Forscher/innen haben betont, daß unser<br />
Bewußtsein für das, was wir tun, abhängig ist von unserer Metasprache (Lucy 1992).<br />
Domänen der Kommunikation, für welche keine Bezeichnungen zur Verfügung<br />
stehen, entgehen eher der alltäglichen und wissenschaftlichen Beachtung als solche<br />
Domänen, die leicht kategorisierbar erscheinen. Im Bereich der<br />
Scherzkommunikation sind viele Aktivitäten nur umschreibend benennbar; entweder<br />
fehlt eine treffende Alltagskategorie oder es sind zu unterschiedliche Aktivitäten<br />
unter diese subsumierbar (z.B. Blödeln, Witzeln, Scherzen). Damit mag es zu tun<br />
haben, daß sie auch von der Linguistik so wenig erforscht sind.<br />
Attardos Buch stellt einen wichtigen Beitrag zur Humorforschung dar und sollte in<br />
keinem Seminar über Humor fehlen. Er diskutiert eine große Menge an Studien und<br />
geht auch in seiner Kritik fair mit ihnen um. Seine sog. "linguistische Theorie des<br />
Humors" halte ich nicht für überzeugend. Ich bin absolut einverstanden mit der<br />
Richtung, die er abschließend in seinem Buch anvisiert: Wir brauchen mehr gute<br />
deskriptive Studien von Scherzkommunikation im Kontext. Neo-Griceanische<br />
Herangehensweisen sind und werden weiterhin bedeutsam sein für die Bestimmung<br />
von scherzhaften Bedeutungspotentialen.<br />
Nicht im Buch genannte Literatur:<br />
Brock, A. (1996): Wissensmuster im humoristischen Diskurs. Ein Beitrag zur Inkongruenztheorie<br />
anhand von Monty Python's Flying Circus. In: Kotthoff, H. (Hrsg.): Scherzkommunikation. Beiträge<br />
aus der empirischen Gesprächsfo(r)rschung. Opladen, 21- 48.<br />
Kotthoff, H. (1996) Erzählstile in mündlichen Witzen. Zur Erzielung von Komikeffekten durch<br />
Dialoginszenierungen und die Stilisierung sozialer Typen im Witz. In: Sandig, B./Selting, M. (Hrsg.):<br />
Rede-und Gesprächsstile. Berlin/New York (erscheint). Auch als Arbeitspapier Nr. 68 der Fachgruppe<br />
Sprachwissenschaft der <strong>Universität</strong> <strong>Konstanz</strong> erhältlich.<br />
Kotthoff, H. (1997): Spaß Verstehen. Zur Pragmatik von konversationellem Humor. (erscheint)<br />
Lucy, J. (1992): Reflexive Language and the Human Disciplines. In: Lucy J. (ed.): Reflexive<br />
Language. Cambridge, 1-33.<br />
Helga Kotthoff<br />
125