impressum - KOPS - Universität Konstanz
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Zugegebenermaßen behandelt dieser Text Leibnizens nicht unbedingt eines der<br />
traditionellen Teilgebiete der Philosophie. Dennoch stellt er allein durch den Autoren<br />
eine Überleitung zu den "klassischen" philosophischen Disziplinen dar: Anhand von<br />
Leibniz können sowohl Erkenntnistheorie - als Stichwort sei lediglich die<br />
Monadenlehre genannt - als auch Religionsphilosophie (Theodizee, Gottesbeweis)<br />
zum Folgethema werden. Sind dann einmal diese Disziplinen erschlossen, wäre<br />
wiederum eine Brücke zu anderen Autoren geschlagen, die kontrastiv zu Leibniz<br />
behandelt werden könnten.<br />
Der Vorteil des oben zitierten Leibniz-Textes liegt demzufolge weniger in der<br />
Thematik - abgesehen von dem immer wiederkehrenden Motto der Aufklärung - als<br />
vielmehr auf der sprachlichen Seite: Das veraltete Vokabular (Bsp: Historien =<br />
Erzählungen) wie auch die teils überkommene Syntax (Bsp.: Relativsatzanschluß mit<br />
so) bieten genügend Material für eine intensive Auseinandersetzung mit Aspekten<br />
des Sprachwandels. Auch in landeskundlicher Hinsicht kann Leibnizens "Mahnung<br />
an die Deutschen" durchaus als fruchtbar bezeichnet werden, indem hier nicht<br />
zuletzt der Einigungsgedanke eine zentrale Rolle spielt. Diese Thematik spiegelt<br />
sich jedoch nicht im oben zitierten Textabschnitt eindeutig wider, sondern eher in<br />
dem möglicherweise mittels eines Referats präsentierten Gesamttext, womit<br />
genügend Sprech- und Diskussionsanlässe bezüglich älterer und aktueller<br />
deutscher Geschichte geschaffen werden können.<br />
Wie bereits angedeutet, ist nach einer Behandlung des obigen Textes eine<br />
Überleitung zur bekannteren Philosophie Leibnizens leicht möglich. Als<br />
repräsentatives Textbeispiel könnten hier die ersten Paragraphen der "Monadologie"<br />
(Leibniz 1979) dienen, anhand derer hauptsächlich die Besonderheiten der<br />
Leibnizschen Begrifflichkeit von den Studenten erarbeitet werden können.<br />
Um eine thematische Kohärenz zu gewährleisten und um an die Erkenntnistheorie<br />
Leibnizens anzuknüpfen, würde sich besonders die Analyse kleinerer Schriften<br />
Christian Wolffs (s. Anhang) eignen, dessen Philosophie in großem Maße auf den<br />
"Vorarbeiten" von Leibniz beruht.<br />
Entsprechend den erkenntnistheoretischen Kontroversen während des Zeitalters der<br />
Aufklärung sollte auf ein solches Thema, das knapp als "Deutscher Rationalismus<br />
der Aufklärung" zusammenfaßbar wäre, eine Besprechung der Gegenposition, also<br />
eines "Deutschen Empirismus der Aufklärung" folgen, obwohl der Empirismus<br />
eigentlich schwerpunktmäßig im angelsächsischen Raum vertreten wurde. Der<br />
prominenteste Autor in dieser Hinsicht ist wohl Johann Nikolaus Tetens (1736-<br />
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